Zusammenfassung
Der Antikörper ist jedoch spezifisch auf das Antigen eingestellt, dem er seine Entstehung verdankt, und diese Beziehung eröffnet zwei Wege der Annäherung an das Antikörperproblem. Man kann nämlich zunächst untersuchen, durch welche Eigenschaften der Antigene die Spezifität der Antikörper bestimmt wird. R. Doerr (1929b) hat die Summe dieser spezifitätsbestimmenden Eigenschaften eines Antigens als den Komplex der immunologischen Determinanten bezeichnet, ein Ausdruck, der als zweckmäßig erkannt und allgemein akzeptiert wurde. Erfahren kann man auf diese Art, welche Qualitäten der Antigene ausschließlich oder bevorzugt oder auch gar nicht in der Reaktivität des Antikörpers zur Geltung kommen; aber in dieser Methode liegt keineswegs die Notwendigkeit, daß sie darüber Aufschluß gibt, wie sich die Eigenschaften der Antigene in Reaktionsweisen der Antikörper umsetzen und was man sich unter dem materiellen Substrat der zahllosen Äntikörper-reaktivitäten vorzustellen hat. Zweitens kann man den Ablauf der Reaktion zwischen verschiedenen Antikörpern und den zugehörigen Antigenen in vitro als Forschungsobjekt wählen. Der „Antikörper“ kann bei solchen Untersuchungen nur als Immunserum oder als eine Proteinfraktion eines Immunserums verwendet werden, was die Bewertung und Deutung der Ergebnisse in einem bestimmten Sinne präjudiziert; auch ist der wichtigere Teil des Antikörperproblems, welcher die Vorgänge im antikörperproduzierenden Organismus umfaßt, ausgeschaltet.
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© 1947 Springer-Verlag OHG in Vienna
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Doerr, R. (1947). Der Antikörper, vom Antigen aus betrachtet. In: Doerr, R. (eds) Die Immunitätsforschung Ergebnisse und Probleme in Einzeldarstellungen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7702-0_6
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