Zusammenfassung
Wir haben bisher — von einigen Beispielen abgesehen, bei denen es sich um so simple Kurven, wie Gerade, Kreis, Ellipse, Hyperbel oder Parabel handelte — Kurven im wesentlichen nur als Bildkurven von eindeutigen Funktionen betrachtet. Ich habe es dabei vermieden, den Begriff „ Kurve’“, von dem Sie alle eine gewisse anschauliche Vorstellung haben werden, genauer zu definieren, aber doch gelegentlich darauf hingewiesen, daß die Menge aller Punkte (x, y) einer Ebene, die einer Gleichung
genügen, keineswegs dieser anschaulichen Vorstellung entsprechen muß, daß wir ihr aber näher kommen, wenn wir von der Funktion f(x) verlangen, daß sie stetig ist. In der Gestalt (i) lassen sich aber Kurven nicht darstellen, die Strecken enthalten, die zur y-Achse parallel sind. Eine andere Schwierigkeit ist, daß z. B. ein ganzer Kreis nicht durch eine Gleichung der Gestalt (i) darstellbar ist, sondern, da f(x) eindeutig ist, entweder nur der obere oder nur der untere Halbkreis (§6,4, Beispiel 13).
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Literatur
Ich schreibe hier im Einklang mit den Feststellungen von § 6, 3 an Stelle eines eigenen Funktionszeichens die abhängige Veränderliche; es handelt sich gerade hier in erster Linie um die Feststellung des funktionalen Zusammenhangs der Veränderlichen und nicht um bestimmte Funktionen.
Der italienische Mathematiker Peano hat im Jahr 1890 eine stetige Kurve angegeben, deren Punkte ein ganzes Quadrat ausfüllen.
Die Funktion f(x) ist nach (5) differenzierbar, weil y(t) und mit x(t) auch die Umkehrfunktion t(x) differenzierbar ist.
Wie man aus (7) entnimmt, kann in solchen Punkten die Tangentenrichtung von (£ überhaupt unbestimmt sein (vgl. § 20, 1).
Ich unterscheide also ganz ausdrücklich zwischen Richtung und Orientierung. „Richtung“ einer Geraden ist das, was allen untereinander parallelen Geraden gemeinsam ist. Aber auf jeder Geraden (oder Kurve) gibt es zwei verschiedene Durchlaufungssinne oder Orientierungen; erklärt man eine dieser Orientierungen als positiv, so ist die Gerade (Kurve) orientiert. „Orientierte Richtung“einer Geraden heißt dann Richtung im obigen Sinne mit gleichzeitiger Angabe des Durchlaufungssinnes.
In „Analyse des infiniment petits pour l’intelligence des lignes courbes“, 1696, dem ersten Lehrbuch der Differentialrechnung.
Brook Taylor, englischer Mathematiker, geb. 1685 in Edmonton, gest. 1731 in London.
Das ist eine ungemein anschauliche Bezeichnung, denn das lateinische osculare heißt auf deutsch küssen.
John Wallis, geb. 1616 in Ashford (Kent), gest. 1703 in Oxford. Theolog und Mathematiker, wirkte in Oxford.
James Stirling, geb. 1692 in Garden (Schottland), gest. 1770 in Leadhills, war zuletzt Direktor einer Bergwerksgesellschaft. Von Bedeutung sind vor allem seine Untersuchungen über unendliche Reihen.
Paul Guldin, geb. 1577 in St. Gallen, gest. 1643 in Graz, war zuerst Goldschmied und wurde später Professor der Mathematik an den Universitäten in Wien und Graz. Die beiden Regeln finden sich in der 1635 erschienenen Schrift „Centrobaryca“.
Thomas Johannes Stieltjes, geb. 1856 in Zwolle (Holland), gest. 1894 in Toulouse, wirkte an der Sternwarte in Leiden und an der Universität Toulouse. Wichtige Beiträge zur Analysis.
Nach dem englischen Mathematiker Thomas Simpson (1710–1761).
Johannes Kepler, geb. 1571 in Weil (Württemberg), gest. 1630 in Regensburg, der Entdecker der nach ihm benannten Gesetze der Planetenbewegung.
Daß man das wirklich darf, müßte, streng genommen, erst gezeigt werden. Ich will mich aber mit einem völlig exakten Nachweis der Abschätzungen, der einen ziemlichen Rechenaufwand erfordert, nicht aufhalten. Für die Rechtecksformeln ist der oben gegebene Nachweis übrigens völlig streng.
Die Genauigkeit einer Näherungsformel ist stets der reziproke Wert der oberen Grenze der Abweichungen.
Karl Friedrich Gauss, geb. Braunschweig 1777, gest. Göttingen 1855, wohl der bedeutendste Mathematiker aller Zeiten, wirkte in Göttingen. Besonders hervorzuheben sind seine grundlegenden Untersuchungen zur Zahlentheorie, Algebra, Differentialgeometrie, nichteuklidischen Geometrie und seine Theorie der Beobachtungsfehler.
Abraham de Moivre, geb. 1667 in Vitry-le-François, gest. 1754 in London. Er lebte in London, war mit Newton befreundet und hat Wesentliches zur Entwicklung der Wahrscheinlichkeitsrechnung beigetragen.
Leonhard Euler, geb. 1707 in Basel, gest. 1783 in Petersburg, war einer der bedeutendsten Mathematiker aller Zeiten. Er wirkte seit 1727 in Petersburg, seine Arbeiten betreffen alle Zweige der reinen und angewandten Mathematik.
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Duschek, A. (1965). Ergänzungen zur Differential- und Integralrechnung. In: Vorlesungen über höhere Mathematik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7691-7_6
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Publisher Name: Springer, Vienna
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