Zusammenfassung
Über die Ursachen des Alterns hat sich der Mensch schon immer den Kopf zerbrochen und Theorien aufgestellt, mit denen er sich über das bessere Verständnis seines irreversiblen Schicksals eine für ihn ertragbare Lebensphilosophie zu schaffen versuchte. Die Angst vor dem Altwerden, vor Gebrechlichkeit und Tod wird er, zumindest in seinem Unterbewußtsein, trotzdem nie ganz los. Für die Gerontologie und Geriatrie stellen aber die Alternshypothesen den Schlüssel für ätiologisch sinnvolle prophylaktische und therapeutische Maßnahmen dar. Die naheliegende Vorstellung von unbeeinflußbaren und systematisch fortschreitenden Abnützungsvorgängen, wie sie schon von Darwin (zit. nach Rössle und Roulet 1932) und später von Pearl (1928), Bidder (1952), Medawar (1957) und anderen vertreten wurde, mag mechanistisch gesehen einleuchten, kann aber nur als Hilfshypothese angesehen werden. Sie stützt sich zum Teil auf die Maschinentheorie des Lebens, wie sie erstmalig von Lamettrie (1748) und später vom Berliner Physiologen Emil du Bois-Reymond 1881 präsentiert wurde. Diese mechanistischen Vorstellungen des Menschen passen aber nicht in das Schema der Bürgerschen Biomorphose, die auf dem Prozeß der dauernden Wandlung im Sinne des „panta rhei“ von Heraklit von Ephesus (540–48 v. Chr.) fußt.
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Prokop, L. (1996). Altern als genetisches Schicksal. In: Die Verhütung vorzeitiger Alterserscheinungen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7479-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7479-1_3
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