Zusammenfassung
Im Gegensatz zu allen älteren ähnlichen Versuchen, bei denen immer nur praktisch kohlenstofffreies Eisen angefallen war, gelang es auf dem Magda-lensberg unter Verwendung von Schachtöfen einer zur Zeitenwende üblichen Bauart und mittels einer damals vermutlich gebräuchlichen Arbeitsweise nennenswerte Mengen kohlenstoffreicheren Stahls und auch Roheisens zu gewinnen. Damit wurde in Übereinstimmung mit den bekannten thermodynamischen Grundlagen erstmals auch experimentell nachgewiesen, daß die direkte Herstellung von Stahl im Rennofen grundsätzlich möglich ist. Darüber hinaus ergaben sich aus den während des Versuchsablaufs gemachten Beobachtungen und vor allem aus der Untersuchung des Reduktionsgutes neue Aussagen über den metallurgischen Ablauf des Rennofenprozesses. Diese Aussagen sind selbstverständlich eher allgemeiner Art und können allein anhand der verfügbaren Versuchsdaten nicht quantifiziert werden, da das Reaktionsgeschehen, wie in Abschnitt 6 gezeigt wurde, u. a. sehr stark temperaturabhängig ist. Die Temperaturverteilung im Schacht ist aber sehr ungleichmäßig, wie auch aus den an den einzelnen Meßstellen eines Versuchsofens zu den jeweils gegebenen Zeitpunkten gemessenen Temperaturen hervorgeht. So lagen im unteren Teil des Schachtes, in dem vom künstlichen Wind direkt bestrichenen Bereich erwartungsgemäß die weitaus höchsten Temperaturen vor. Die örtlich vorliegenden Temperaturen werden aber zusätzlich auch sehr wesentlich von vielen Einflußgrößen der Beschickung und der Windzumhr bestimmt, wie die starken zeitlichen Veränderungen an ein und derselben Meßstelle zeigten.
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Straube, H. (1996). Diskussion der Versuchsergebnisse und Folgerungen. In: Ferrum Noricum und die Stadt auf dem Magdalensberg. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6890-5_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6890-5_8
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