Zusammenfassung
Neben Max Weber und Georg Simmel gilt Ferdinand Tönnies als einer der Begründer der Soziologie im deutschsprachigen Raum. Die Forschungsarbeit Tönnies war überaus produktiv, bis heute existiert jedoch keine zusammenhängende Werkausgabe. Nachdem sich die Soziologie nun auf ihre Wurzeln besinnt und die Gesamtwerkausgaben von Georg Simmel und Max Weber in Bearbeitung sind, wird auch seit mehreren Jahren daran gearbeitet, das Gesamtwerk Tönnies zugänglich zu machen. In einem Projekt, das die deutsche Forschungsgemeinschaft fördert, bearbeitet die Abteilung Technik-und Wissenschaftsforschung die Schriften Ferdinand Tönnies aus den Jahren 1905 und 1906. Die Arbeiten Tönnies sind an der Bruchstelle von ‘Gemeinschaft’ (naturhafte zwischenmenschliche Beziehungen) zur ‘Gesellschaft’ (Geld/Markt-Beziehungen) angesiedelt. Die Vereinnahmung des Gemeinschaftsbegriffs durch die Nationalsozialisten hatte dazu geführt, daß die Arbeiten Ferdinand Tönnies, der nie Nationalsozialist war, lange Zeit in diesem Sinne gelesen und mißverstanden wurden. Die auf 24 Bände angelegte kritisch-historische Gesamtausgabe soll auch dazu beitragen, Tönnies Werke aus dieser Vereinnahmung zu lösen, und dem Soziologen historische Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen. (AB)
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Grossmann, R., Krause, H. (1997). Projekte. In: Grossmann, R., Krause, H. (eds) Wie wird Wissen wirksam?. iff Texte, vol 1. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6853-0_4
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