Zusammenfassung
Epidemiologische Studien (Vollrath und Angst 1989) und Erhebungen in Arztpraxen (Maier et al. 1996) zeigen, daß Angststörungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählen. Auch wenn nach der Beschreibung der „Angstneurose“ durch S. Freud tiefenpsychologische Behandlungsansätze durchaus nachweisbare Erfolge aufwiesen (Thomä und Kächele 1988), hat sich verhaltenstherapeutisches Vorgehen — neben pharmakologischen oder kombinierten Ansätzen — besonders bewährt. Hier wurde seit langem bei der systematischen Desensibilisierung die Progressive Relaxation eingesetzt. Seit einigen Jahren wurde indes verstärkt beachtet, daß mit dem im deutschsprachigen Raum weiter verbreiteten autogenen Training [AT] mehr als nur eine „konditionierte Entspannungsreaktion“ erreicht werden kann. In bezug auf die Verhaltenstherapie bezeichnet Doubrawa (1992) das autogene Training als ein psychophysiologisches Verfahren, das auf der kognitiven Ebene ansetzt, und Seer (1986) beschreibt Integrationsmöglichkeiten konzentrativer Meditationsformen und kognitiver Verhaltenstherapie, wobei in der Mehrzahl die für die Meditation beschriebenen Vorgänge in gleicher Weise für das autogene Training gelten. Auf die wichtigen kognitiven Prozesse der selektiven Aufmerksamkeit bei hypnosuggestiv vermittelten Versenkungszuständen wurde wiederholt — auch aufgrund experimenteller Untersuchungen — hingewiesen (Stetter 1991). Darüber hinaus wurden verschiedene Hypnosetechniken seit langem mit verhaltenstherapeutischem Vorgehen bei Angstpatienten kombiniert (Revenstorf 1994). Aber auch Hypnose, Selbsthypnose und Entspan¬nungsverfahren allein erbrachten Therapieerfolge. Die Angstreduktion ist eine der markantesten immer wieder nachgewiesenen Veränderungen bei Hypnotherapie [HT] (Revenstorf 1994) und beim AT (Stetter 1996).
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Literatur
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Stetter, F., Straube, E.R. (1997). Ressourcenorientierte Kurztherapie mit autogenem Training und Hypnose bei ambulanten Angstpatienten. In: Mundt, C., Linden, M., Barnett, W. (eds) Psychotherapie in der Psychiatrie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6852-3_25
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