Zur Integration von Pharmakotherapie und Psychotherapie

Zusammenfassung

Der Ansatz zu einer integrierten Therapie — einer Kombination von Pharmakotherapie und Psychotherapie — war zwar gedanklich auch früher schon möglich, er konnte jedoch erst dann in praxi umgesetzt werden, als zwei Voraussetzungen gegeben waren:

1. Psychopharmakotherapie ist soweit entwickelt worden, daβ differenzierte Effekte wie Antriebssteigerung, Dämpfung der Overarousal, Beeinträchtigung vegetativer Phänomene (z. B. durch die anticholinergen Effekte), Dämpfung produktiv psychotischer Symptome etc. möglich wurden. Und 2. Psychotherapie richtet sich auf einzelne klinisch relevante Störbereiche, die von den Zielen der Psychopharmakotherapie verschieden sind, z. B. Änderung im Sozialverhalten, Vermittlung von Einsicht in eigenes Verhalten, in Suizidtendenzen etc. Ohne diese beiden Aspekte verschiedener Therapien im Auge zu behalten, wird man der Frage einer kombinierten Behandlung nicht gerecht werden können.