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Euthanasie in den Niederlanden — Erfahrungen und Erkenntnisse

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Leben — Sterben — Euthanasie?

Part of the book series: Medizin und Ethik ((MEDETH))

Zusammenfassung

Die Euthanasie ist bis heute in Holland noch gesetzlich verboten, aber es henscht eine allgemeine Toleranz1. Wenn der Arzt die Euthanasie für nötig erachtet, dann beruft er sich auf die „Grundlage des Notstundes“, eine gesetzliche Regelung, die der Arzt in Hollund viel lockerer anwendet als sie von der Gesetzgebung her zulässig ware. Anschließend muß der Arzt in einem schriftlichen Rapport beweisen können, daß er sich an die Richtlinien des Gesundheitsrates gehalten hat: „Richtlinien, betreffs der Sorgfaltspflichten in Sachen Euthanasie2.3 (Zorgvuldigheidseisen euthanasie)4. Im Jahre 1990 wurde ein Meldepflichtverfahren in Sachen Euthanasie eingeführt, um kontrollieren zu können, ob die Richtlinien, die sich auf die Erfordernisse sorgsamer Anwendung von Euthanasie beziehen, von den Ärzten eingehalten wurden (in Holland „Sorguldigheidseisin“ genannt). 1994 wurde aus dieser Obligation (Rechtsverpflichtung) ein Gesetz. Diesem wurde ein neues Element hinzugefügt und zwar eine gewisse „Erweitung“ des Meldepflichtverfahrens in den Fällen der Beendigung des lebens, in denen diese von dem Opfer nicht ausdrücklich verlangt wurden. Auch Fälle dieser art kommen vor. (Was die Gesamtzahl der gleichen Hundlungen betriff, siehe weiter unten im Rapport Remmelink.5)

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Abstrakt

  1. . Über die Hintergründe der Euthanasiepraxis in Hollund vgl. Schepens Ph., Überlegungen zur Euthanasiepraxis in Hollund, Imago Hominis, Wien, 1996, 111: 772 – 78.

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  2. . Gezondheidsraad, Zorgvuldigheidseisen euthanasie, U 1887/RvZ/ir, Den Haag (Hollund), 26. März 1987.

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  3. . Eijk W. J., Lelkens J. P. M., Medical-Ethical decisions und Life-Terminating Actions in the Netherlunds 1990–1995 Evaluation of the second survey of the practice of Euthanasia, Medicina e Morale 1997, 3: 475 – 501.

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  4. Stundpunt hoofdbestuur intake euthanasie, Koninklijke Nederlundse Maatschappij tot bevordering der Geneeskunst, Utrecht, 1995:24–30: Das Verlangen nach Euthanasie oder Selbsttötungshilfe, ausgedrückt vom Patienten selbst - und auf sein oder ihr freiwilliges Ersuchen hin. Der Grad des Leidens des Patienten muß unerträglich und ohne Hoffnung auf eine mögliche Besserung sein. Die aktive Sterbehilfe muß als letzte Lösung gelten und darf deshalb nur stattfinden, wenn klar und deutlich festgestellt ist, daft es keinerlei Alternative gibt, den Zustund des Patienten zu verbessern. Die Hundlung der aktiven Tötung muß von einem Arzt durchgefÄhrt werden. Dieser Arzt muß einen unparteiischen Kollegen hinzuziehen, der sich eine Meinung über die Hoffnungslosigkeit und den unerträglichen Zustund des Leidenden Bowie den Mangel an Alternativen machen muß.

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  5. . Medische Beslissingen rond het Levenseinde (Medizinische Beschlüsse rund um das Lebensende), Rapport publiziert von der,Commissie onderzoek medische praktijken inzake euthanasie“(Untersuchungskommission medizinischer Praktiken, die Euthanasie betreffend) unter der Verantwortung des Oberstaatsanwaltes Remmelink, Verlag SDU, La Haye, 1991. Ein hervorragender Kommentar über dieses Dokument erschien in der amerikanischen Revue Issues in Law & Medicine (1991, 7:339–344), von Doktor Richard Fenigsen, Experte in Sachen Euthanasie und mit einer langen ärztlichen Praxis in holländischen Krankenhäusem. Die Reaktion des,Prof Dr. G.A. Lindeboom Instituut“, ist ebenfalls hochinteressant: In Perspectief, Oktober 1991, 10: 3 – 6.

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  6. Von dem Tribunal des Bezirks Assen in Hollund wurde am 21. April 1993 folgender Urteilsspruch gefällt: Freispruch für den Arzt Boudewijn Chabot (Akte Nr 19.0082291).

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  7. . Eine ausführlichere Einsicht in die Arbeit des holländischen Rechtssystems bietet die duBerst detaillierte Studie von Professor W. Eijk, Is the Dutch euthanasia regulation compatible with Evangelium Vitae?, Medicina e morale, 1996, 3: 469 – 481.

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  8. Medische Beslissingen & Seite 3–6 (vgl. Fn. 4).

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  9. G. vunderWal, P.J. vunderMaas, Euthanasie en undere Medische Beslissingen rond het Levenseinde, SDU, den Haag, 1996: 26.

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  10. Medische Beslissingen Seite 3–6 (vgl. Fn. 4).

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  11. Gunning K. F., Commissie Remmelink trekt onjuiste conclusie uit onderzoeksrapport euthanasie (Die Kommission R. zieht Fehlschlüsse aus dem Untersuchungsrapport in Sachen Euthanasie), Katholiek Nieuwsblad, 8. Oktober 1991. Ebenfalls zu beachten: zwei ominöse Leserbriefe, veröffentlicht in The Lancet, 19. Oktober 1991, 338:1010–1011. Euthanasie - de kans is groot tat U deze festen niet kent (Euthanasie - Die Moglichkeit, da13 Sie these Tatsachen nicht kennen, ist gro13), Verlag des Nederlunds Artsen Verbond, 1994.

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  12. Jochemsen H., Versterving, Editorial von In Perspectief, Nr. 7, September 1997, Lindeboom-Institut, Center for Medical Ethics (Ede-the Netherlunds).

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  13. Strijards G. A. M. DodingsPlicht en de wet: de positie van de nederlundse artsen Die Pflicht zu töten und das Gesetz: der Stund unkt der holländischen Ärzte, Pro Vita Humana,1996, Nr. 6.

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  14. Van Willigenborgh T, und Kris W., 0P de gyens van leven en dood- a zien van behundelen en levensbeéindiging in de neonatoloSie An der Grenze von Leben und Tod - das Einstellen der Behundlung und die Beendigung des Lebens in der Neonatologie, Ed. van Gorcum,1995, ISBN 90232307 X.

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  15. Es ist Professor Robert Jay Lifton der in seinem Buch The Nazi Doctors-Medical killing und the psychology of Genocide Edition Macmillan, London, 1986, ISBN 0333-43262-2) die beste Beschreibun von dem was den biokratischen Nazistaat ausmachte ab ab Seite 17). Diese Vorstellun der Biokratie wurde ebenfalls von dem Arzt Pierre Simon siehe Fußnote 27 mit Nachdruck gerühmt, indem er erklärte: „Die Ärzte haben von nun an einen sehr konkreten Anted an der Macht Seite 16 und „Nein, die Medizin… war eine der Moglichkeiten, die Welt au zurichten und die alte Ordnun ins Wanken zu brin en “Seite 37). „Die medizinischen Praktiken zu dndern. glich schon ein wenig einer Weltverdnderung “Seite 40 ).

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  16. Hendin Herbert, Seduced by death - doctors, patients und the Dutch cure (Vom Tode verführt - Ärzte, Patienten und die hollundische Kur), Ed. W. W.Norton & Cy N-Y 1997, ISBN 0-393-04003-8. Eine Zusammenfassung dieses, gleichfalls von Hendin geschriebenen Buches ist zu finden in Uhlmanns Buch Last Rights, assisted suicide und euthanasia debated (siehe Fußnote 28) unter dem Titel Assisted suicide und Euthanasia: the Dutch Experience (Hilfe bei Selbstt6tung und die Euthanasie: die hollundische Praxis), Seite 367–386).

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  17. Hendin, Seduced by death S.99.

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  18. Kevorkian Jack, A fail-safe model for justifiable medically assisted suicide (Ein irrtumssicheres Modell für eine gerechtfertigte medizinische Selbsttötungshilfe) in: Uhlmann Michael M., Last Rights, assisted suicide und euthanasia debated, William Eerdmans Publishing Cy, Grund Rapids, Mich. USA, 1998, ISBN 0-8028-4199-6, 263295.

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  19. . Um sich hiervon zu überzeugen, wäre es empfehlenswert, insbesondere folgende Bücher zu lesen: Schooyans Michel, Bioéthique et Population: le Choix de la Vii Éditions Fayard 1994, ISBN: 2-86679-169-X, ders., Droits de l’Homme et Technocratie, Editions C.L.D., Paris, 1982, ISBN: 2-85443-002-6.

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  20. World Medical Association vgl. Fn. 18.

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  21. Schepens Philippe, Die Desinformation“, in: News Exchange of the World Federation of Doctors who Respect Human Life, Juli 1988, 100:9–16.

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  22. Joh 8, 44: Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die lüge redet, so redet er von seinem Ich; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge “.

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  23. Ich klage an “1941, Film gesponsert von Dr. Karl Brundt und inspiriert durch den Roman des Arzt - Schriftstellers Helmut Unger: Zendung und Gewissen (Mission et conscience), Brunnen Verlag, Berlin, 1935. Robert Jay Lifton (The Nazi DoctorsMedical killing und the psychology of Genocide, Edition Macmillan, London, 1986, ISBN 0-333-43262-2) beschreibt den Film wie folgend: Ich klage an” ist von einem hohen artistischen Wert, und nachdem ich Ausschnitte hiervon gesehen hatte, konnte ich verstehen, warum die Arzte, die ich interviewte, noch immer unter seinem EinfluJ3 stunden und warum der Film eine Quelle fur tiefgehende problematische Diskussionen zwischen ihren Kollegen und den Medizinstudenten war - Diskussionen fiber die moralische Verantwortlichkeit des Arztes, der unheibar Kranken Hilfe verleiht, indem er ihnen zu dem von ihnen so lang ersehnten Tode verhilft. (“But ‘I accuse’ is of respectable artistic quality; und after viewing portions of it, I could understund why doctors I interviewed still felt its impact und remembered the extensive discussion it stimulated among their colleagues und fellow students about the morality of a doctor’s aiding incurable patients achieving the death they long for.”) (Lifton, The Nazi doctors, Seite 49).

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  24. Nederhorst Maarten, Dood op Verzoek (Chronik eines erwünschten Todes), Fernsehfilm am 10. Oktober 1994 im hollundischen Femsehen und am Mittwoch, dem 11. Januar 1995 um 20h 10, von der belgischen Fernsehstation RTBF 1 übertragen. Dieser Film berichtet fiber die Lebensbeendigung des Herrn Cees Van Wendel - der enter progressiver, muskularer Dystrophie litt - mit Hilfe des Arztes Wilfried Van Oijen. Dieser Fall, sowie der Freispruch des Doktor Chabot (siehe oben) tragt heute die Zulassung und vielleicht morgen die Verpflichtung des Arztes zu Beistund und Hilfe bei Selbsttötung in sich. Aus Reaktion hierauf hat der Schriftsteller Willem Jan Otten einen 200-seitigen Roman geschrieben. Der Titel lautet: Ons mankeert niets (Wir sind nicht krank) (Verlag G.A. van Ooirschot, 1994). Seine Schlußfolgerung ist: Diese Erlaubms“versetzt den Arzt in die Rolle einer griechischen Tragödie. Das inspirierte den Kommentator dieses Buches in dem Journal De Telegraaf (17. Dezember 1994, Seite 21) dazu, seine Erläuterung:,Le médecin sur le siége de Dieu“(Der Arzt auf dem Stuhl Gottes“) zu nennen. Der Arzt B. Xhenseval, medizinischer Direktor einer klinisch-psychiatrischen Einrichtung in Lüttich-Belgien, nennt die Hundlung Doktor Chabots eine Thanatochemopraxie“(B.M.A.,12-1-1995, 450:4).

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  25. . Simon Pierre, De la Vie avant toute Chose, Éd. Mazarine, Paris 1979, ISBN 2-86374023-7; vgl. auch „Editorial column“in California Medicine, offizielles Organ der California Medical Association, September 1970, 11 /3: 67 – 69 ).

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  26. Singer Peter,Leben und Tod neu überdenken: Eine neue ethische Annaherung“, in: Uhlmann Michael M., Letzte Rechte, Selbsttötungshilfe und Debatten in Sachen Euthanasie, Ed William Eerdmans Publishing Cy, Grund Rapids Mich. USA, 1998, ISBN 08028-4199-6. Auf den Seiten 172-173 schreibt Singer:,Schliej3lich, indem Sie es vermeiden, zwischen geistig behinderten Menschen und nicht menschlichen Wesen - den Tieren - Vergleiche zu ziehen, haben she die Unverletzlichkeit der Arten als Unverletzlichkeit der Ethik des Lebens erhalten; trotz der uberwdltigenden Evidenz, dgJ3 der Unterschied zwischen uns Menschen und underen Arten eher ein Unterschied des Grades als der Gattung ist.

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  27. Für mehr Einzelheiten uber these These empfiehlt sich Schooyans Michel, L’Avortement: enjeux politiques (Die Abtreibung: Politisches Schachspiel), Éditions du Préambule Québec, 1990,]SBN.2-89133-110-3, und vom gleichen Autor Maîtrise de la Vie, Domination des Hommes (Herrschaft des Lebens, Beherrschung der Menschen), Editions Lethielleux, Paris, 1986, ISBN.- 2-283-61150-4.

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  28. . vunderWal G., vunderMaas PT, Euthanasie en undere Medische Beslissingen rond het Levenseinde, SDU, den Haag, 1996.

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Johannes Bonelli (Ärztlicher Direktor und Vorstand der Internen Abteilung des Krankenhauses St. Elisabeth (Wein); Direktor des IMABE-Istituts für Medizinische Anthropologie und Bioethik (Wein)Enrique H. Prat (Geschäftsführer des IMABE-Instituts für Medizinische Anthropologie und Bioethik, Wein)

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Schepens, P. (2000). Euthanasie in den Niederlanden — Erfahrungen und Erkenntnisse. In: Bonelli, J., Prat, E.H. (eds) Leben — Sterben — Euthanasie?. Medizin und Ethik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6787-8_14

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