Zusammenfassung
Der Professor für Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz, mit Schwerpunkt systematische Philosophie und Logik, Reinhard Kamitz, beschreibt in diesem Artikel, warum es notwendig und schwierig ist, die Naturwissenschaft und die Humanwissenschaft nach ihren Methoden zu differenzieren. Die klassische Empfehlung sah eine methodologische Differenzierung vor, wonach die Naturwissenschaften vor allem wertfrei und nomothetisch, und die Humanwissenschaften vor allem wertend und idiographisch seien. Diese Differenzierung wird hier kritisch hinterfragt. Kamitz vertritt darüber hinaus die Auffassung, daß die auch für die Medizin wesentlichen „verstehenden Methoden“ überhaupt keiner wissenschaftlichen Disziplin vorbehalten sein dürften. Der spezifische Kontext sei hier entscheidend.
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Notes
Damit soll nicht geleugnet werden, daß auch Naturwissenschaftler im praktischen Wissenschaftsbetrieb werten: auch sie bezeichnen Probleme als interessant oder uninteressant, Methoden als fruchtbar oder nutzlos, Beweise als elegant oder kompliziert, Hypothesen und Theorien als wahr oder falsch usw. Aber in den von ihnen aufgestellten Hypothesen und Theorien kommen Wertprädikate, wenn überhaupt, nur unwesentlich vor.
W. Stegmüller, Probleme und Resultate der Wissenschartstheorie und Analytischen Philosophie, Berlin Heidelberg New York: Springer 1983/2, Band I, S. 414 ff
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Kamitz, R. (2000). Methoden und Bereiche der Naturwissenschaft und der Humanwissenschaft. In: Pieringer, W., Ebner, F. (eds) Zur Philosophie der Medizin. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6774-8_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6774-8_8
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-83446-6
Online ISBN: 978-3-7091-6774-8
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