Zusammenfassung
Die Abkürzung MRSA bedeutet: Methicillin/Oxacillin-Resistenter-Staphylokokkus-Aureus. Der britische Bakteriologe Sir Alexander Fleming (1881–1955) entdeckte per Zufall das Penicillium notatum aus der Gattung der Pinselschimmel, welches eine Substanz absondert, die durch Zerstörung der Zellwand Bakterien abtötet. Somit begann vor etwa 50 Jahren das Antibiotikazeitalter. Nach der Einführung der Antibiotika auf dem medizinischen Sektor sah es eine Zeitlang so aus, als ob nur noch Viren die letzten gefährlichen Krankheitserreger wären. Aber die Freude über die vermeintliche Neuentdeckung eines Bakterienbekämpfungsmittel war bald getrübt, da ein Rennen zwischen Resistenzen und neuen Antibiotika begonnen hatte. Im Zytoplasma von Bakterien befinden sich freie genetische Strukturen (Plasmide), die unter anderem die Ausbildung von bestimmten Enzymen kodieren können. Solche Enzyme können dann zum Beispiel die Wirkung von Antibiotika neutralisieren, indem sie deren Wirkkomponenten spalten. Das Besondere an diesen Plasmiden ist, daß sie von Bakterium zu Bakterium weitergegeben werden können. Es kann also über einen solchen Transfer eine Antibiotikaresistenz von zuvor sensiblen Erregern erworben werden [1]. Die erschreckendste Hiobsbotschaft ereilte uns, als Vera Webb und Julian Davis der Universität von Britisch Kolumbien in Vancouver (Kanada) 1993 entdeckten, daß in vielen Fällen mit dem Antibiotikum offenbar gleich die Resistenzgene mitgeliefert werden (Antimicrobial Agents and Chemotherapy 37 (11), 2379) [4]. Staphylokokken sind grampositive-haufenförmige Kokken (unter dem Mikroskop weintraubenförmiges Aussehen). Pathogen ist der Staphylococcus aureus , apathogen ist der Staphylococcus epidermidis, fakultativ-pathogen ist der Staphylococcus saprophyticus.
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Literatur
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Wiederkumm, M. (2000). Patienten mit MRSA. In: Leitfaden für septische Intensivpflege. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6765-6_14
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