Zusammenfassung
Kommen wir bewusst noch einmal darauf zurück: Das Handy hat man in (fast) jeder Lebenssituation dabei. Es hat sich in kürzester Zeit einen ebenso seltenen wie werthaltigen Status erworben — dass es nämlich zum noch nicht so ganz unaufdringlichen, jedenfalls aber unabdinglichen Alltagsbegleiter zu werden vermochte. Allenfalls für Schlüssel aller Art, Geldbörse samt Bankomat- und Kreditkarten, Ausweisdokumente, bei Businessleuten meist noch Terminkalender oder Palm Organizer, kann man Ähnliches feststellen. In dieser Tatsache allein schon begründet sich eine gewichtige medienhistorische Gewissheit: Kein aktives Kommunikationsmittel — mit Ausnahme der menschlichen Stimme — hat bislang diese hautnah begleitende Präsenz erlangen können. Und kein technisches Medium hat sich dermaßen schnell zur „populären Notwendigkeit“ beziehungsweise zum unverzichtbaren Bedürfnis von großen Mehrheiten der Bevölkerung entwickelt. Mehr noch: In dieser Eigenschaft gelang dem Handy bei der breiten Masse, was vorher nur dem Sony Walkman (allerdings dort sehr alters-/schichtspezifisch) geglückt war: nämlich die durch Beruf, Schule und andere Alltagspflichten limitierte tägliche Konsumzeit für technische Medienkommunikation aufzubrechen und zu erweitern.
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Steuerer, J., Bang-Jensen, J. (2002). Das Mobiltelefon Als Digitales Schweizermesser. In: Die Dritte Welle der Mobilkommunikation. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6742-7_9
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