Zusammenfassung
Zunächst wird eine onto-logische Theorie der Wirklichkeitserkenntnis dargestellt. Dabei zeigt sich, daß das Wesen ungestörter Erkenntnis darauf beruht, daß wir die Wirklichkeitsbereiche in der Umwelt in ihrer ontischen Eigenständigkeit erkennen. Diese ontische Eigenständigkeit ist im Gehirn morphologisch (Glia) repräsentiert. Wahn tritt immer dann auf, wenn das Gehirn unfähig ist, die Wirklichkeiten der Umwelt in ihrer Eigenständigkeit zu erkennen. Auf diese Weise ist die Wirklichkeitserkenntnis des Wahnkranken eigenbezüglich, so daß es zur wahnhaften Fehlinterpretation der Wirklichkeiten kommt. Von dieser Modellvorstellung lassen sich sowohl Ausprägungsgrade als auch Phänomene wahnhafter Störung der Wirklichkeitserkenntnis ableiten. Schließlich werden aus dieser Theorie methodische Konsequenzen für die Begutachtung der Schuldfähigkeit gezogen.
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Mitterauer, B. (1994). Wirklichkeitserkenntnis und Schuldfähigkeit wahnhafter Täter. In: Katschnig, H., König, P. (eds) Schizophrenie und Lebensqualität. Aktuelle Probleme der Schizophrenie, vol 5. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6626-0_24
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