Zusammenfassung
Schizophrene Patienten sind in einem überproportional hohen Anteil ohne Arbeit oder Beschäftigung und somit auf Arbeitslosengeld, Pension oder Sozialhilfe angewiesen. Dies hat aber nicht nur finanzielle Bedeutung: Arbeit und Beschäftigung sind sowohl von zentraler Bedeutung für die Lebensqualität von Patienten und deren Familien als auch wegen der rückfallsprophylaktischen Wirkung relevant. Die Erkrankung selbst bringt durch Denkstörungen, Antriebsverminderung, Halluzinationen, Reizüberflutung und zahlreiche ängste Probleme bei der beruflichen Wiedereingliederung mit sich. Darüber hinaus wirken sich auch Schwankungen in der Belastbarkeit negativ aus. Die berufliche Rehabilitation verlangt häufig eine Gratwanderung zwischen Unter- und überforderung sowie eine sorgfältige medikamentöse Einstellung. Da für einen Teil der Patienten der Sprung zwischen ergotherapeutischen Angeboten und manchen rehabilitativen Einrichtungen zu groß ist und somit eine überforderung darstellt, wurde in Wien ein neues Werkstättenprojekt geschaffen. Dieses zeichnet sich vor allem durch eine geringe tägliche Arbeitszeit aus, wodurch der (Wieder)einstieg in die Arbeitswelt erleichtert werden soll. Weitere strukturelle Maßnahmen könnten die Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Rehabilitation erhöhen.
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Wancata, J., Gasselseder, M., Müller, C. (1994). Arbeit und Lebensqualität schizophrener Patienten. In: Katschnig, H., König, P. (eds) Schizophrenie und Lebensqualität. Aktuelle Probleme der Schizophrenie, vol 5. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6626-0_15
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