Das Syndrom „Widerwillen gegen die Arbeit“

Zusammenfassung

Ausgangspunkt dieses Artikels ist die „salutogenetische“ Hypothese der „Existenzanalyse und Logotherapie“ über Sinnerfullung im Leben als Grundlage psychobiologischer Gesundheit, die zur Evaluation des größten, deutschen Gesundheitsförderungsprogrammes fur Fahrer der Munchner Verkehrsbetriebe im Gesundheitspark Munchen herangezogen wurde. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Zusammenhang von Sinnfindung bzw. Sinnleere im Arbeitsleben und Gesundheit bzw. Krankheit. Bei einem Teil der Fahrer bildete sich bei einer pathogenen, beruflichen Bedingungskonstellation aus progredientem Werteverlust in der Arbeitswelt und chronischer psychobiologischer uberforderung ein „Widerwillen gegen die Arbeit“. Die existentielle Dynamik dieses Syndroms basiert auf der subjektiv erlebten Gefãhrdung von Dasein und Sinnfindung im zukunftigen Leben durch das gegenwãrtige Arbeitsleben. Es wird Kontrollverlust uber das eigene Schicksal und Ausweglosigkeit zu einem sinnerfullten Leben erlebt. Dies sind Kennzeichen der „Passiven Streß-Reaktion“ nach Henry und Stephens. Mit dem „Widerwillen“-Syndrom gehen schwere, psychische und somatische Erkrankungen entsprechend der pathologischen Trias bei Hypercortiso- lismus einher: psychische Erkrankungen, Tumorneigung und Infektionskrankheiten, u. U. mit Todesfolge.