Zusammenfassung
J. L. Moreno versteht den Menschen als Handelnden innerhalb der Gesellschaft; „Handeln ist heilender als reden“ sagt Moreno. Probleme, die sich dem Menschen stellen, bewältigt er schöpferisch handelnd. Diese kreative Spontanität wird durch schädigende Einflüsse der Gesellschaft von außen, Anpassungswünsche von innen eingeschränkt oder verzerrt. Durch das psychodramatische, spontane Spiel kann das kreative Potential wieder freigesetzt und rückerworben werden. Sowohl im geschützten Rahmen der Gruppe wie auch in der Einzelsitzung beim Monodrama (s. Anmerkung 1.) Auch im Monodrama werden Personen wie auch Lebenskonflikte, Gefühle, Wünsche, Hoffnungen und Ängste im Spiel dargestellt. Die Stellung des Klienten zu den verschiedenen Seiten seines Problems können mittels der im Raum vorhandenen Gegenstände sichtbar gemacht werden. Wobei die Wahl der Gegenstände zu „Hilfsobjekten“ nicht zufällig erfolgt, sondern je nach ihrer Objekteigenschaft, ihrer Form, ihrer Farbe, ihrer Größe usw. Sie werden spontan als Deutlich-Machen innerer Bilder gesehen, erlebt und verstanden. Diese Rollenzuschreibung ist Objektbesetzung im buchstäblichen Sinn. Eine Gegenstandssprache, die sich auch durch die „neue“ Lage der Hilfsobjekte im Spiel, ihrer Nähe oder Distanz zueinander wie auch zum Klienten, rechts oder links, vor oder hinter ihm, ausdrückt.
… eine Theorie zwischenmenschlicher Beziehungen kann1 nicht entwickelt werden, ohne die menschlichen Gruppen zur Handlung zu bewegen. Jakob L. Moreno
1 Einfügung der Herausgeber. Aus: Moreno Jakob L. (Hrsg. Petzold, 1981, S. 183).
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Erlacher-Farkas, B. (1996). Beschreibung der praktischen Monodramaarbeit. In: Erlacher-Farkas, B., Jorda, C. (eds) Monodrama. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6564-5_10
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