Zusammenfassung
Die Weltgesundheitsorganisation fordert und definiert „Gesundheit im Jahre 2000“ als Freisein von körperlicher, seelischer und sozialer Belastung und Wohlergehen in körperlicher und seelischer Hinsicht. Diese Definition, leider nach Fuchs (1994) ein unbrauchbarer Gesundheitsbegriff, ist als typischer Ausdruck gegenwärtigen westlichen Denkens anzusehen. Krankheit und Tod stellen für den technologisch-naturwissenschaftlichen Menschen eigentlich eine Kränkung seines Selbstgefühls dar. So stößt die von der WHO aufgestellte utopische Forderung bei vielen Menschen auf starken Widerhall und verstärkt ihr Anspruchsdenken, indem hierdurch ein starker auf persönliches und vor allem materielles Wohl gerichteter Zeittrend bestätigt wird. In Ländern der sogenannten Dritten Welt dagegen muß diese Zielformulierung geradezu als bitterer Hohn aufgenommen werden.
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Dilling, H., Raspe, H.H. (1998). Gerechtigkeit der Ressourcenverteilung und psychiatrische Versorgung. In: Gaebel, W., Falkai, P. (eds) Zwischen Spezialisierung und Integration — Perspektiven der Psychiatrie und Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6472-3_17
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