Zusammenfassung
Kognitive Verhaltenstherapie ist eine inzwischen bewährte Psychotherapie, die national und international vielfältig Anwendung erfahren hat. Diese Psychotherapie geht davon aus, daß Depressionen aus Belastungen, Krisen, Lebensereignissen heraus bei einer Person entstehen, die aufgrund ihrer dysfunktionalen kognitiven Verarbeitungsmuster, ihres ungünstigen, wenig positiven Aktivitätsniveaus, ihrer Defizite im Sozial- und Interaktionsverhalten, ihrer fehlenden Problemlöse- und Bewältigungsfertigkeiten für Depressionen anfällig sind. Ansatzpunkte für eine Psychotherapie bei Depressionen sind daher auf der kognitiven Ebene die dysfunktionalen Gedanken, Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmuster, auf der Verhaltensebene die Art und Menge angenehmer, verstärkender Aktivitäten im Alltag, die Menge belastender, negativer Ereignisse, auf der Interaktionsebene das Sozialverhalten, die partnerschaftliche Kommunikation und die sozialen Kontakte. Das Vorgehen dieser Therapie ist strukturiert, pragmatisch, konkret, experimentierend, verändernd und aufbauend. Es wird mit Protokollen, Beobachtungen, Übungen und Materialien gearbeitet. Ziel ist es, die Patienten durch diese Erfahrungen mit neuen Fertigkeiten auszustatten, die diese bei neuen Krisen und zukünftigen depressiven Phasen zur Bewältigung anwenden können. Die Kognitive Verhaltenstherapie ist in der Regel zeitlich begrenzt und benötigt zwischen 20 und 30 Einzelsitzungen in einem Zeitraum zwischen 12 und 20 Wochen für das Erreichen dieses Ziels.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Grawe K (1996) Neuer Stoff für Dodo? Ein Kommentar zur Depressionsstudie von Hautzinger und deJong-Meyer. Z Klin Psychologie 51: 328–331
Hand I (1994) Verhaltenstherapie und oder Pharmakotherapie bei Depressionen. Fortschritte der Neurologie und Psychiatrie 62: 44–52
Hautzinger M (1997) Kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen, 4. Aufl. Psychologie Verlags Union. Weinheim
Hautzinger M, deJong-Meyer R (1996) Themenheft: Depressionen. Z Klin Psychologie 25: 79–179
Hautzinger M, deJong-Meyer R (1996) Zwei Multizenter-Studien zur Wirksamkeit von Verhaltenstherapie. Pharmakotherapie und deren Kombination bei depressiven Patienten: Einführung, Rahmenbedingungen und Aufgabenstellung. Z Klin Psychologie 25: 130–145
Hautzinger M et al (1996) Verlaufsanalysen und Prädiktoren des Therapieerfolges nichtendogener Depressionen. Z Klin Psychologie 25: 93–109
deJong-Meyer R et al (1996) Die Überprüfung der Wirksamkeit einer Kombination von Antidepressiva und Verhaltenstherapie bei endogen-depressiven Patienten. Z Klin Psychologie 25: 146–154
Persons JB, Thase ME, Crits-Christoph P (1996) The role of psychotherapy in the treatment of depression. Arch Gen Psychiatry 53: 283–290
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Springer-Verlag Wien
About this paper
Cite this paper
Hautzinger, M., deJong-Meyer, R. (1998). Die Rolle kognitiver Verhaltenstherapie bei der Behandlung unipolar verlaufender Depressionen. In: Gaebel, W., Falkai, P. (eds) Zwischen Spezialisierung und Integration — Perspektiven der Psychiatrie und Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6472-3_12
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6472-3_12
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-83102-1
Online ISBN: 978-3-7091-6472-3
eBook Packages: Springer Book Archive