Zusammenfassung
Ende der 8Oer Jahre fand der holländische Pädiater G. A. de Jonge in einer epidemiologischen Studie, dass die Bauchlage einen wesentlichen Risikofaktor für den plötzlichen Säuglingstod darstellte (de Jonge 1989). Obwohl dies bereits zuvor vereinzelt berichtet worden war (Beal 1978, Saternus 1985), zog er als erster daraus praktische Konsequenzen: er ging, unter Umgehung des üblichen Weges der peer-review, mit seinen Daten direkt an die Öffentlichkeit und forderte eine Änderung der Säuglings-pflegepraktiken. Der Anteil der Säuglinge, die in Bauchlage Schlafen gelegt wurden, ging danach in Holland innerhalb eines Jahres von ca. 60 auf 30% zurück und fiel bis 1992 auf unter 10%. Parallel dazu kam es zwischen 1986 und 1988 zu einem Rückgang der Säuglingstodinzidenz von 1,04 auf 0,58/1000 (de Jonge 1993). Bis 1997, nach Hinzunahme wei-terer vermeidbarer Risikofaktoren in die dortige Informationskampagne, ging die plötzliche Säuglingstodrate sogar auf 0,17/1000 zurück (l’Hoir 1999a, b). Parallel dazu kam es zu einem entsprechend ausgeprägten Rückgang der post-perinatalen Mortalität; es handelte sich also nicht ein-fach um eine Änderung der diagnostischen Gewohnheiten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer-Verlag Wien
About this chapter
Cite this chapter
Poets, C. (2000). Möglichkeiten und Ergebnisse der Prävention. In: Kurz, R., Kenner, T., Poets, C. (eds) Der plötzliche Säuglingstod. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6322-1_15
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6322-1_15
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-83170-0
Online ISBN: 978-3-7091-6322-1
eBook Packages: Springer Book Archive