Zusammenfassung
Im ausgehenden 19. Jahrhundert betrug die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern und Frauen etwa 35 Lebensjahre. Heute liegt diese für männliche Neugeborene bei ca. 72,4 Jahren, für weibliche sogar bei 79 Jahren. Ein heute 60-jähriger Mann hat etwa weitere 17, ein gleichaltrige Frau noch 22 Lebensjahre vor sich (Maier, 1997; Mönks et al., 1995). Mit zunehmendem Alter nimmt sowohl die Singularisierung als auch die Häufigkeit psychischer Störungen zu (Tews, 1990; cit. Kruse, 1991). Die depressiven Erkrankungen stehen hier mit über 25%-Anteilen weit im Vordergrund. Dabei wurden Zusammenhänge zwischen Isolation, gleichzeitiger körperlicher Erkrankung und fehlender sozialer Unterstützung festgestellt. Neben der Depression gehört die Demenz zur häufigsten psychiatrischen Erkrankung im Alter; zugleich gilt sie als die häufigste Einzelursache für die Pflegebedürftigkeit (Welz, 1997). Die Häufigkeit bei schweren Demenzen schwankt zwischen 2,5% (Bremer, 1951) und 7,7% (Campbell, 1983) und reicht, bei Anrechnung auch der leichteren kognitiven Beeinträchtigungen, bis zu 52,7% (Kaneko,1975).
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Nolde-Steffen, B., Osten, P. (2001). Sozialpsychiatrische Aspekte in der klinischen Versorgung von Patienten mit depressiven und kognitiven Störungen im Alter. In: Hegerl, U., Zaudig, M., Möller, HJ. (eds) Depression und Demenz im Alter. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6253-8_9
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