Zusammenfassung
Welche Krankheiten in einem Land am stärksten vom sozioökonomischen Status abhängen, ist von Land zu Land verschieden. Frankreich etwa weist sehr starke Ungleichheiten bei Krebskrankheiten und bei alkoholbedingten Todesursachen auf, während sich Todesfälle infolge von Herzerkrankungen leicht gegenläufig verhalten. Im Gegensatz zu Frankreich bestehen sowohl in Schweden als auch in England viel geringere Ungleichheiten bei der durch Krebs verursachten Mortalität, dafür liegt die Rate an Herzerkrankungen in den unteren Schichten erheblich höher (Kunst und Mackenbach 1997). Generell scheinen die sozioökonomischen Unterschiede in der Sterblichkeit gerade bei jenen Krankheiten eine Rolle zu spielen, die in den einzelnen Ländern in besonderem Maße für Todesfälle verantwortlich sind, so beispielsweise durch Alkohol bedingte Todesfälle in Frankreich, durch Gewalteinwirkung verursachte Todesfälle in den Vereinigten Staaten und Todesfälle infolge von Herz-und Atemwegserkrankungen in England und Wales. Daraus ließe sich ableiten, dass die oberen sozioökonomischen Gruppen in jedem Land in ihrem Lebensstil stärker international ausgerichtet und daher länderübergreifend homogener sind, während die unteren sozialen Gruppen vielleicht eher die länderspezifischen kulturellen Charakteristika aufweisen.
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Wilkinson, R.G. (2001). Die Symptome des Zerfalls. In: Kranke Gesellschaften. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6180-7_8
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