Zusammenfassung
Aus historischer Perspektive tasten sich die modernen Gesellschaften noch immer zu einer zufriedenstellenden Organisation des stark integrierten Produktionssystems vor, das die Wirtschaftsentwicklung erst kürzlich hervorgebracht hat. Abgesehen von wenigen Ausnahmen bestand die Welt — sogar in den höchstentwickelten Ländern — noch vor wenigen Generationen hauptsächlich aus Kleinbauern, die größtenteils für den Eigenbedarf produzierten und sich nur marginal am Handel beteiligten. In Großbritannien, wo die Industrialisierung ihren Anfang nahm, muss man nur bis zu meiner Ururgroßmutter zurückgehen, um auf jemanden zu stoßen, der vor dem ersten Eisenbahnbauboom, vor den ersten Früchten der Industriellen Revolution geboren wurde. Schätzungen zufolge waren in Japan noch in den 1860er-Jahren nur ungefähr 5 Prozent der Bevölkerung in irgendeiner Art von Lohnarbeit beschäftigt (Dore 1973). Die Geldwirtschaft prägte keineswegs permanent die menschliche Gesellschaft, erst im letzten halben Jahrhundert ist sie zur beherrschenden Kraft im Leben der Mehrheit der Weltbevölkerung aufgestiegen. Obwohl Geld eine lange Geschichte hat, hatte es im Leben der selbstversorgenden Bauern lediglich eine marginale Funktion.
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Wilkinson, R.G. (2001). Eine Anthropologie des Sozialen Zusammenhalts. In: Kranke Gesellschaften. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6180-7_7
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