Zusammenfassung
Störungen der Geschlechtsidentität stehen phänomenologisch und terminologisch am Schnittpunkt der Begriffe Geschlecht und Identität — zwei Konzepte, die für die Humanwissenschaften von grundlegender Bedeutung sind. Diesem Umstand sowie dem äußerst dynamischen Spannungsfeld dieser Grundaspekte der Conditio humana verdanken die Geschlechtsidentitätsstörungen eine starke Beachtung, die ihre eher geringe Prävalenz deutlich übersteigt. Dabei scheint der zentrale Begriff der Geschlechtsidentität prima vista Disparates zu kombinieren: das Geschlecht als festgefügte strukturelle Zugehörigkeit zu einer biologisch und ontogenetisch dauerhaft determinierten Einheit auf der einen Seite und Identität als dynamisches und geschichtliches Prozessgeschehen auf der anderen Seite. Interessanterweise überwiegt in der traditionellen Interpretation der Geschlechtsidentität als früh herausgeformter, in der Regel unverrückbarer Grundgewissheit, männlich oder weiblich zu sein, eindeutig das statische strukturelle Element.
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Hartmann, U., Becker, H. (2002). Einleitung. In: Störungen der Geschlechtsidentität. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6116-6_1
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