Alkoholismus

Zusammenfassung

Craving, das heftige Verlangen nach Alkohol oder, wie Feuerlein 1979 [2] es ausdrückte, süchtige Verhalten des Alkoholikers, stellt ein allgemeines Merkmal des Alkohol kranken dar. Bereits 1971 versuchte Kennedy mit Hilfe der Pupillometrie, das Phänomen Craving psychophysiologisch zu objektivieren. Kaplan und Mitarbeiter [8] verwendete für die Objektivierung von Craving ausgehend von einem Wahlreaktion -Paradigma die Hautwiderstandsreaktion. Zur psychophysiologischen Bestimmung von Craving haben wir uns für die Pupillornetrie entschieden, zumal diese Messung reliabler und auch ökonomischer, d.h. ohne den Patienten lange zu belasten, durchzurühren ist. Weiter muss berücksichtigt werden, dass die Hautleitfähigkeitsmessung uns eher eindimensionale Informationen liefert, zumal die Hautleitfähigkcit primär vom Sympathikus gesteuert wird, während die Pupillenwcite bzw. die Pupillenreaktion von einem Balancesystem zwischen Sympathikus und Parasympathikus gesteuert wird. Uns interessierte die Frage, ob ein Unterschied in der Pupillenrcaktion auf appetitive Stimuli, nämlich Geruch und Geschmack von Alkohol, im Vergleich zu Plazebo besteht. Wir gingen dabei von folgendem Modell aus: für den Geruch waren die primären Sinneszellen, Ende des 5. [9. und 10.] llimnervens, die im Nasen- und Rachenraum lokalisiert sind, zuständig. Die Weiterleitung erfolgte über die afferenten Hirnnerven 1, 5 und [9 und 10] zum Bulbus olfactorius und weiter zum Endhirn (Area praepirifonnis), die für die Diskrimination von Geruchsqualitäten von Bedeutung ist; weiter bestehen Verbindungen zum limbischen System, zum Hypothalamus und zum orbitofrontalen Kortex, wobei vor allem die limbischen Anteile der Riechbahnen für starke emotionale Komponente (hedonische Komponente der Geruchswahrnehmungen) verantwortlich gemacht wird.