Zusammenfassung
Aus dem vorher Gesagten ergibt sich, daß die Erscheinungen des Sauerstoffmangels, welche in Höhen über 4000 m bei allen Menschen mehr oder weniger zutage treten, schon in geringeren leichte Störungen herbeiführen können. Wir hatten schon auseinandergesetzt, daß die Empfänglichkeit des Menschen für diese Störungen nicht nur individuell ungemein verschieden ist, sondern daß sie auch bei derselben Person stark wechselt mit Änderungen des Gesundheitszustandes, welche anderweitig kaum empfunden werden. Diese individuellen Differenzen in der Toleranz gegen die Höhenwirkung hängen, abgesehen von der Atemmechanik, in erster Linie von der Leistungsfähigkeit des Herzens ab. Wir hatten ja gesehen, daß ein geringer Sauerstoffmangel des arteriellen Blutes durch schnelleren Umlauf desselben wettgemacht werden kann. Man begreift daher, daß bei geschwächter Herztätigkeit schon in geringeren Höhen Erscheinungen des Sauerstoffmangels auftreten können. Diese Erscheinungen sind aber auch nicht immer in denselben Organen zuerst bemerkbar; speziell die Ernährungsverhältnisse des Gehirns und seine Blutversorgung wechseln, je nachdem dieses Organ ausgeruht oder überanstrengt ist, und hängen ferner ab von gewissen Giften, welche die Funktion des Hirns beeinflussen. Am auffallendsten wirkt in dieser Hinsicht der Alkohol.
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Zuntz, N. (1912). Erscheinungen des Sauerstoffmangels in geringen Höhen. In: Zur Physiologie und Hygiene der Luftfahrt. Luftfahrt und Wissenschaft, vol 3. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6009-1_6
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