Einfluß des Säurebasengleichgewichtes auf die spezifische Entzündung (Tuberkulose)

Zusammenfassung

Unter den spezifischen Entzündungen haben wir die Tuberkulose zum Gegenstand der Untersuchung gewählt. Wie von Huebschmann u. a. ausgeführt worden ist, unterscheidet sich das Wesen der tuberkulösen Entzündung nicht von dem der banalen Entzündungen. In welcher Form, unter welchen Umständen sich die Tuberkulose auch äußern mag, stets wird man bei sorgfältiger Prüfung die beiden Phasen der Entzündung auffinden können, die dissimilative und die assimilative, es findet sich also die primäre Gewebsschädigung mit den begleitenden exsudativen Prozessen, der dann der proliferative Prozeß auf dem Fuße folgt. Diese pathologischen Tatsachen berechtigten uns zu gewissen Erwartungen, zu der Hoffnung, daß wir durch Veränderung des Körpermilieus auch den Ablauf dieser Entzündungen beeinflussen könnten, obschon diese Untersuchungen gleich von vornherein keine so reinen Ergebnisse versprachen, wie die bis jetzt dargestellten, da hier auf die Resultate nicht nur die Exsudations- resp. Proliferationsbereitschaft der Gewebe Einfluß hat, sondern auch ein fremder Faktor, der Tuberkelbacillus, dessen Virulenz, wie wir wissen, wesentlich von der Reaktion des Milieus abhängt, in dem die Entzündung verläuft.