Zusammenfassung
Jedes Farbmittel, auch wenn es sich noch so trocken anfühlen sollte, enthält mehr oder minder viel Wasser, das es aus der stets feuchten Luft aufnimmt Ist der in einem Farbkörper enthaltene Feuchtigkeitsgehalt größer als ein Prozent, so bedeutet dies bei hochwertigen Farben gegebenenfalls einen nicht zu unterschätzenden Verlust, weshalb die Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes in solchen Fällen stets durchgeführt werden sollte. Die Voraussetzung zur Durchführung dieser Bestimmung ist das Vorhandensein einer möglichst genau funktionierenden Waage und die richtige Auswertung der bei der Durchführung ermittelten Zahlenergebnisse. Man verfährt wie folgt: In einem reinen Gefäß, dessen Taragewicht (Eigengewicht) man zuerst festgestellt hat, wiegt man genau 100 g (= l0dkg) der zu prüfenden Substanz ab; man bringt dieses hierauf in ein auf etwas über hundert Grad erhitztes Backrohr, das nicht ganz verschlossen werden darf, um dem verdampfenden Wasser die Möglichkeit zum Abziehen zu geben. Nun wird einige Stunden hindurch erhitzt und gleich nach dem erfolgten Abkühlen wieder gewogen. Die in Grammen festzustellende Gewichtsdifferenz gibt dann zugleich den Feuchtigkeitsgehalt in Prozenten an. Wichtig ist, daß die Temperatur des Backrohres nicht zu hoch steigt, da sonst eine chemische Veränderung des Farbpulvers eintreten und die Richtigkeit des Resultates beeinflussen könnte. Hat man zur Temperaturkontrolle kein geeignetes Thermometer zur Hand, so kann man den erforderlichen Hitzegrad des Backrohres leicht ermitteln, indem man vorher ein mit Wasser gefülltes Gefäß in dasselbe stellt und beobachtet, bei welcher Flammeneinstellung das Wasser gerade im Sieden erhalten wird. Diese Temperatur wird der geforderten von etwas über hundert Graden entsprechen.
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Sochatzy, G. (1936). Physikalisch-technische Prüfungsmethoden. In: Farbenprüfung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5934-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5934-7_3
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