Die Chromgerbung

Zusammenfassung

Obwohl das Gerben von Häuten und Fellen mit Hilfe von Chromsalzen verhältnismäßig jungen Ursprungs ist, wird heute der größte Teil allen Oberleders auf diese Weise gegerbt. Im Jahre 1858 beschrieb erstmalig der Deutsche Friedrich Knapp (5) in seiner Abhandlung „Über die Natur und das Wesen der Gerberei und des Leders“ ein Verfahren, Häute und Felle mit Salzen des Aluminiums, Eisens und Chroms zu gerben. Die Chromgerbung gewann aber wirtschaftliche Bedeutung erst im Jahre 1884 nach Erscheinen der Patente von August Schultz in New York. Bei dem Verfahren von Schultz werden die gebeizten und entkälkten Blößen zuerst mit einer Lösung von Kaliumbichromat und Salzsäure im Walkfaß behandelt, bis sie gleichmäßig durchtränkt sind; nach dem Abtropfen werden sie dann in einem zweiten Bad mit einer mit Salzsäure angesäuerten Natriumthiosulfatlösung behandelt. Das Natriumthiosulfat reduziert in saurer Lösung das Chromat zu Chromisalz und dieses verbindet sich unter Bildung von sehr beständigem Leder mit dem Hautprotein. Diese Gerbung ist unter dem Namen „Zweibadverfahren“ bekannt. Im Jahre 1893 ließ sich Martin Dennis ein Verfahren zur Gerbung mit Chromsalzen in einem Bade, das sich auf den Ideen von Knapp aus dem Jahre 1858 aufbaut, patentieren. Es bildet die Grundlage des sogenannten „Einbadverfahrens“. Beide Verfahren sollen im folgenden ausführlicher beschrieben werden.