Die Schallausbreitung in Räumen mit absorbierenden Wandflächen

Zusammenfassung

Wenn eine Welle konstanter Amplitude von einer absorbierenden Fläche reflektiert wird, besteht das resultierende Schallfeld aus einer stehenden Welle, der sich eine den Energietransport zur absorbierenden Fläche darstellende fortschreitende Welle überlagert. Wird die Welle an zwei gegenüberliegenden absorbierenden Flächen reflektiert, so bestimmt der Reflexionskoeffizient an der einen Fläche das Verhältnis der Amplituden der an ihr einfallenden und reflektierten Welle. Wenn auch die Grenzbedingungen an der zweiten Fläche erfüllt sein sollen, muß die Amplitude der ihr entspringenden Welle zeitlich gerade so rasch abnehmen, daß sie bei der Ankunft der an der ersten Fläche reflektierten Welle den dort vorgeschriebenen Wert erreicht. Bei der stationären Schwingung muß durch eine äußere Quellenverteilung dafür ge-sorgt werden, daß das Abklingen gerade kompensiert wird. Eingehende Untersuchung zeigt dann, daß die die gedämpften Schwingungen beschreibenden Lösungen der Wellengleichung weitgehend den gewöhnlichen Eigenfunktionen entsprechen und infolge der durch die akustische Wandimpedanz vorgegebenen homogenen Randbedingung ein orthogonales Funktionssystem darstellen, nach dem jede beliebige Schwingung des Raumes entwickelt werden kann. Die Ausbreitungsbedingungen des Rechteckraumes sind mit Hilfe der gedämpften Eigenschwingungen einer strengen Untersuchung zugänglich. Für hohe und sehr tiefe Frequenzen ergeben sich praktisch wertvolle Näherungslösungen, für mittlere Frequenzen können die Werte mit Hilfe von Kurvenblättern abgelesen werden.