Zusammenfassung
Nichts auf Erden konnte für mittelalterliche Menschen einladender sein, Symbolismen und Allegorisimen nachzuhängen, ja bei gegebenen Voraussetzungen, eine ganz eigenartige Geistigkeit zu erzeugen, als der Tempelplatz von Jerusalem. Heilig dem Judentum wegen des Tempels, der sich dort, in Glanz oder Ruinen, etwa ein Jahrtausend hindurch erhob; heilig dem Christentum, da die weiten Vorhöfe dem Herrn und nach seiner Himmelfahrt auch den Aposteln mehr als einmal als Vortragssaal dienten, Zeugen seines Auftretens und Schauplatz denkwürdiger Begebenheiten waren; heilig schließlich dem Islam, weil nicht nur der Kalif Omar dort seine Andacht verrichtet hatte, sondern vom heiligen Fels aus, der dem Moslim als das Erstlingsstück der gesamten Schöpfung galt, der Prophet selber auf weißem Roß gen Himmel geritten war.
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Literatur
II Sam 12 1–4.
2 Kö 7 13
Kö 5 5 I Paral 17 12 22 10 28 6.
K. Vossler, Dante. Heidelberg 1925, 1147 ff.
Vgl. A. de Gubernatis, Le Type Indien du Lucifer chez le Dante, Giornale Dantesco 1896, 49 ss.
Vgl. die Abbildungen bei E. v. Hesse-Wartegg, Die Wunder der Welt I 182.
Vgl. Don M. Asin y Palacios, La escatologia musulmana en la Divina Comedia, Madrid 1919, 162 ss.
Purg. 29 100–105; Ez 1 5; Apk 48.
Dante als Schöpfer neuer Werte, Dantejahrbuch 1920, 175.
Purg. 27 64–66.
Protreptikos, Kap. I und XII, die die Schilderung des christlichen Helikon geben.
Migne, PL 210, 487–576.
Vgl. Purg. 4 68.
Summa theol. II 13 79.
Vgl. Purg. 28 102; 125.
Vgl. die kreisrunde Darstellung der Stadt Jerusalem und die Bezeichnung des ersten Quadranten als Templum Salomonis auf den Karten aus dem XII. und XIII. Jhdt. Röhricht in Zeitschr. d. Dtsch. Palästinaver. 1891–92.
Par. 30 55–57. 85–87. 33 79–81.
Purg. 32 64–72.
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© 1946 Springer-Verlag OHG in Vienna
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John, R.L. (1946). Das Paradiso Terrestre als antipodischer Tempelplatz. In: Dante. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5764-0_20
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