Einleitung

Zusammenfassung

„Neue therapeutische Wege“ lautet der Titel dieser Vorlesungen. Ich hoffe, in denselben zeigen zu können, daß es neben der begangenen und gewohnten Landstraße der innerlichen und der gelegentlichen subkutanen Einverleibung der uns geläufigen Medikamente der täglichen ärztlichen Praxis noch unter gewissen Umständen beschreitbare, auch zu dem Ziele einer heilenden Wirkung führende Nebenwege gibt. Diese neuen therapeutischen Wege stellen Maßnahmen dar, die in der parenteralen Einfuhr von Substanzen bestehen, die für gewöhnlich nicht eigentlich dem Arzneischatze zugezählt werden. Es ist vor allem die Einverleibungsform, weniger die Natur der einverleibten Substanz, das für dieses Vorgehen charakteristische und für die Wirksamkeit notwendige Moment, da nur unter diesen beiden Bedingungen diese Substanzen zu Medikamenten werden. Damit scheint eine Scheidung dieses Wirkungsmechanismus von dem bei der gewohnten Therapie, bei der nur die Natur der Substanzen, ihre chemische Struktur die Wirkung bedingt, bis zu einem gewissen Grade berechtigt. Noch über das hinaus erscheint eine Heraushebung dieser Bestrebungen aus dem Rahmen des gewöhnlichen therapeutischen Handelns berechtigt durch die Tatsache, daß wir mit diesen neuen therapeutischen Maßnahmen gelegentlich therapeutische Resultate erzielen können, welche wir mit den früheren nicht oder doch nicht in der kurzen Zeit erreichen konnten.