Zusammenfassung
Die Überwindung dieser Schwierigkeiten gelang in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Grund von experimentellen und theoretischen Befunden auf einem ganz anderen Gebiet, das zu Newtons Zeiten noch völlig im Dunkeln lag. Aus Maxwells Theorie der von Faraday entdeckten Wechselwirkungen zwischen magnetischen und elektrischen Feldern ergab sich, daß solche Wechselwirkungen auch zu elektromagnetischen Schwingungen führen mußten. Ihre Fortpflanzungsgeschwindigkeit im Vakuum war durch eine in den Maxwellschen Gleichungen enthaltene Konstante c gegeben, die gleichzeitig auch mit dem Umrechnungsfaktor zwischen elektrostatischen und elektromagnetischen Maßeinheiten zusammenhing. Als Präzisionsmessungen von Weber zeigten, daß der aus elektrischen und magnetischen Messungen bestimmte Wert von c mit der auf optischem Wege gemessenen Vakuumlichtgeschwindigkeit übereinstimmt, wurde praktisch allen Physikern klar, daß sichtbares Licht nichts anderes sei als elektromagnetische Schwingungen im Frequenzbereich zwischen rund 4 × 1014 und 8 × 1014 Hz. Ein weiterer Beweis dafür konnte in dem von Maxwell aufgedeckten Zusammenhang zwischen dem optischen Brechungsquotienten und der Dielektrizitätskonstante durchsichtiger Körper erblickt werden und dazu kam schließlich noch zu Ende der Achtzigerjahre die von Heinrich Hertz auf rein elektromagnetischem Wege ausgeführte Erzeugung von elektromagnetischen Schwingungen, die die gleichen Interferenz- und Polarisationserscheinungen zeigten wie die Lichtwellen.
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Thirring, H. (1962). Maxwell. In: Der Weg der theoretischen Physik von Newton bis Schrödinger. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5714-5_3
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