Zusammenfassung
Leber und Bauchspeicheldrüse entstehen beide aus dem Epithel jenes Abschnittes der Darmanlage, welcher später zum Duodenum wird. Dieser Abschnitt liegt ursprünglich vor dem Bereiche der vorderen Darmpforte. Unmittelbar vor der Stelle, an welcher die ventrale Wand des Vorderdarmes umbiegt, um sich hinter dem Herzen und hinter der Perikardialhöhle verlaufend, in den Ductus omphalo-entericus fortzusetzen (Abb. 231, Lb), d. h. also an der ventralen Darmwand unmittelbar vor der vorderen Darmpforte, werden die Ento-dermzellen etwas höher und bilden so einen bilateral-symmetrischen, von den Nachbarzellen morphologisch verschiedenen Bezirk, den man als Leberfeld bezeichnen kann. Dieses Feld wird dann etwas caudalwärts, in den Bereich der vorderen Darmpforte, verschoben. Schon bei etwa 2,5 mm langen Embryonen buchtet sich dieses Feld aus, so daß eine nach vorne ausladende mediane Vorwölbung des Entoderms entsteht, die Leberrinne oder Leberbucht (Abb. 231, 233, 290, 591). Indem sie sich vergrößert, dringt sie ventralwärts in das zwischen dem Herzen und dem Entoderm befindliche embryonale Bindegewebe — das Mesogastrium ventrale (Abb. 233, 290) — vor, wodurch auch die Wand der Perikardialhöhle leicht vorgewölbt wird (Abb. 233). Dieses Bindegewebe wird auch als Vorleber oder als Leberwulst bezeichnet. Kranial-wärts übergeht es in das die Anlage des Zwerchfelles darstellende Bindegewebe, in das Septum transversum.
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Fischel, A. (1929). Die Entwicklung der Leber. In: Lehrbuch der Entwicklung des Menschen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5685-8_27
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