Zusammenfassung
Die Vergrößerung des Uterus durch das wachsende „Ei“ erfordert auch eine Zunahme der Uterusmuskulatur, die außerdem funktioneil, als Mittel zur Ausstoßung der reifen Frucht aus der Gebärmutter, notwendig ist. Diese Zunahme erfolgt nicht durch Zunahme der Zahl, sondern durch Zunahme der Größe der Muskelzellen und diese wiederum erfolgt nicht als passive Dehnung durch das wachsende Ei, sondern durch Anpassung des Wachstums der Muskelzellen an das Wachstum des Eies. Während die Länge der Muskelzellen bei Nichtschwangeren 50–90μ, die Dicke 2,5–μ beträgt, sind die Muskelzellen am Ende der Schwangerschaft 500–800 μ lang, 5–6 μ dick und 8–10 μ breit. Die Kerne der Zellen dagegen bleiben sich gleich oder vergrößern sich nur unbedeutend (Abb. 208), so daß also eine Verschiebung des Kernplasmaverhältnisses zugunsten des Plasmas erfolgt. Bei der während der Geburt erfolgenden starken Zusammenziehung der Zellen betragen diese Maße 180 bis 200 bzw. 20 und 30–35 μ, die Muskelzellen verkürzen sich also, verdicken und verbreitern sich jedoch gleichzeitig. Nach der Geburt kehren sie zu ihrer normalen Größe zurück. Vielleicht kommt es hierbei auch zur Auflösung einzelner Muskelzellen. Dieses Wachstum der Muskelzellen wird durch die während der Schwangerschaft eintretende Auflockerung und leichte Ver-schieblichkeit des Bindegewebes des Uterus begünstigt. Sie erfolgt daher auch erst dann, wenn sich diese Verschieblichkeit bereits ausgebildet hat.
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Fischel, A. (1929). Veränderungen im Bereiche der Uterusmuskulatur, der Cervixschleimhaut, des Eileiters, der Scheide und anderer Organe während der Schwangerschaft.. In: Lehrbuch der Entwicklung des Menschen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5685-8_22
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