Zusammenfassung
Es scheint uns im Grunde wohl selbstverständlich und darum höchst einleuchtend, wenn Diagnostik und Therapie in einer Person vereinigt sind. Schon der „Medizinmann“ minder kultivierter Völkerschaften muß und mußte wissen, nicht nur welche Krankheit im Einzelfalle vorliegt, sondern gleichzeitig auch, welches Mittel er demzufolge zu empfehlen oder zu verabreichen hat. Auch die Werke und Bücher unserer Wissenschaft vereinigen zumeist beides, wenngleich hier schon Abspaltungen in Gestalt rein diagnostischer und rein therapeutischer, keineswegs etwa bloß monographischer Arbeiten feststellbar sind. Anderseits sehen wir aber auch, daß sich. allerdings erst vereinzelt, rein therapeutische Fachgebiete abgegrenzt haben, wenn nur an die Strahlentherapie oder jene der physikalischen Heilmethoden erinnert wird. Ohne daß es nun an und für sich wünschenswert erschiene, einer weiteren „Verfachlichung“ der Medizin das Wort zu reden, bringt doch die zunehmende Anzahl der Chemotherapeutika und Antibiotika in der Vielheit ihrer nach Spezialisierung drängenden Anwendung und nicht zuletzt auch angesichts des großen, allgemeinen Wissensgebietes der Medizin den Gedanken nahe, an die Umgrenzung eines Fachgebietes chemotherapeutischer Heilmethoden und solcher durch Antibiotika zu denken. Denn gerade die hierin vorliegende Fülle an Indikationen und diesbezüglichen Heilmitteln in deren schon bewährten Spezialisierung und Konkurrenzierung verlangt gebieterisch nach dem um diese Spezialgebiete besonders Wissenden und darin Erfahrenen, nämlich dem Chemotherapeuten im weitesten Wortsinne.
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Dechant, H. (1949). Der Chemotherapeut. In: Die Sulfonamidtherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5682-7_26
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