Zusammenfassung
Chemisch leiten sich die Sulfonamide aus dem Benzolring (C6H6) ab. Wird nun in diesem ein H durch eine Aminogruppe (NH2) ersetzt, so entsteht Aminobenzol = Anilin (C6H5NH2). Substituiert man ein weiteres H durch eine Sulfonylgruppe (SO2OH), indem man das Anilin mit rauchender Schwefelsäure erhitzt, so entsteht Sulfanilsäure (C6H4SO2OHNH2) = p - Aminobenzolsulfosäure. Ersetzt man nun die OH-Gruppe dieser Säure durch eine Aminogruppe (NH2), so entsteht p-Aminobenzolsulfonamid oder p-Aminophenylsulfonsäureamid = Sulfanilamid, dessen Abkömmlinge die verschiedenen Typen und Arten der Sulfonamide darstellen. Das Sulfonamid Prontosi1a1bum, im Handel als Prontalbin bekannt und aus dem Prontosil rubrum, einem Farbstoff und dem ältesten Mittel in der Reihe der Sulfonamide durch Aufbrechen des Moleküls entstehend, stellt übrigens, wie noch zu zeigen sein wird, das wirksame Prinzip in der gesamten Sulfonamidtherapie dar. Vom Sulfanilamid abgeleitete Präparate heißen Sulfonamide oder Sulfamide, Aminophenylsulfonylamidderivate, Sulfapräparate, „sulfa drugs“.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1949 Springer-Verlag GmbH Wien
About this chapter
Cite this chapter
Dechant, H. (1949). Chemismus (Präparate) und Wirkungsweise der Sulfonamide. In: Die Sulfonamidtherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5682-7_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5682-7_2
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-80086-7
Online ISBN: 978-3-7091-5682-7
eBook Packages: Springer Book Archive