Zusammenfassung
In diesem und im folgenden Kapitel werden im Gegensatze zu den in den vorhergehenden Abschnitten besprochenen Meeresströmungen Erscheinungen behandelt, die periodisch ablaufen; das sind solche, bei denen nach einer bestimmten Zeit der Bewegungsvorgang in der Hauptsache sich wiederholt, so daß durch passend angelegte Beobachtungen über diesen Zeitraum das Wesentliche der Erscheinung völlig erfaßt werden kann. Man bezeichnet diese Erscheinungen als Wellen; sie sind, soweit sie von einem festen Punkt aus verfolgt werden können und es sich hauptsächlich um die Ermittlung von periodisch verlaufenden, vertikalen Wasserstandschwankungen handelt, leichter zu beobachten als die Meeresströmungen. Auch die hydrodynamische Theorie der Wellen ist des physikalischen Interesses an diesen Erscheinungen wegen wesentlich weiter entwickelt worden; doch bemerkt man, wenn man sich eingehender damit befaßt, daß die Anwendung der gewonnenen theoretischen Ergebnisse und der Vergleich mit den Tatsachen der Beobachtung manches zu wünschen übrig lassen. Es zeigt sich auch hier der Übelstand, daß die Theoretiker die Fortführung der Theorie sich angelegen sein lassen und mit Abschluß derselben ihr Interesse an der Sache erlahmt, die Verarbeiter von Beobachtungsmaterial aber meistens zu wenig theoretisch geschult sind, um die Ergebnisse der Theorie bis in Einzelheiten zu verwerten. Ein innigeres Zusammenarbeiten von Beobachtung und Theorie würde hier, wie überall, sehr fördernd wirken.
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Literatur
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Defant, A. (1929). Die Wellenbewegungen im Meere. In: Einführung in die Geophysik. Naturwissenschaftliche Monographien und Lehrbücher, vol 9. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5681-0_10
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