Zusammenfassung
Das Elementarinstrument zum Planen für das Architekturschaffen war, so wie es im Altertum den Hochkulturen gedient hatte, auch im Mittelalter der Zirkel. Er war das Instrument, das die gehüteten Geheimnisse des Prinzips von Maß und Zahl zum anschaulichen Plane formte. Und da dieses Instrument von entscheidender Bedeutung für die Verwirklichung vornehmster geistiger Leistung durch der Hände Arbeit war, konnte man dieses, ohne es als anmaßend zu empfinden, dem Weltenschöpfer in die Hand legen, um das erste Kapitel der Genesis, sowie die vielen anderen auf Gottes weisen Schöpfungsplan und seinen persönlichen Vollzug desselben bezugnehmenden Stellen der Bibel anschaulich darzustellen1. So enthält dieses Bild, das man als Einleitung und Grundlage dem religiösen Lehrbuch voranstellte, die Darstellung eines der einfachsten und wichtigsten mathematischen Instrumente, einen tadellos ausgeführten Bogenzirkel2.
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Literatur
Schlosser Julius von, „Die Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance“, Leipzig 1908.
Lhotsky Alphorn, „Die Geschichte der Sammlungen“ in: „Festschrift des Kunsthistorischen Museums“, 2. Teil, 1. u. 2. Hälfte. Wien 1941–1945.
Drach C. Alard von, „Jost Burgi, Kanimeruhrmacher Kaisers Rudolf II.“in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des a. h. Hauses, Bd. 15, Wien 1894, Bettele Hans von, „Jost Burgis Beitrag zur Formenentwicklung der Uhren“in: Jahrbuch d. Kunsthistorischen Sammlungen in Wien, Bd. 51, N. F. Bd. XV. Wien 1955.
Thiel Viktor, „Die innerösterreichische Zentralverwaltung 1564—1749. I. Die Hof- und Zentralbehörden Innenösterreiehs 1564–1625“in. Archiv f. österr. Geschichte, Bd. 105, Wien 1916. Vgl. S. 43: „Es sei daher zunächst bloß hervorgehoben, daß die innerösterreichische Hofkammer von jener in Wien durchaus unabhängig war und ausschließlich dem Geheimrate in Graz unterstand. Eine teilweise Abgrenzung der Kompetenzen war bereits durch die, kaiserliche Resolution vom 26. IV. 1620 erfolgt, nach welcher der Grazer Hofkammer die Bezalüung des ganzen Hofstaates samt den zugehörigen Kanzleien obliegen sollte, ausgenommen des Reichshofrates, der Regierung und Kammer, der Hofkammer und des Kriegsrates in Wien...; aus diesem Grimde blieb auch das Hofpfennigmeisteramt in Graz bestehen. Diese Maßregel ist auch insoferne sehr aufschlußreich, als sie zeigt, daß sich Ferdinand II. auch noch als Kaiser in erster Linie mit seinem angestammten Länderbesitze verbunden fühlte.“
Vgl. Wurzbach Canstant von, „Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich“Bd. 1, Wien 1856.
Vgl. Fleischer Julius, „Das kunstgeschichtliche Material der Geheimen Kammerzahlamtsbücher in den staatl Archiven Wiens von 1705–1790.“Wien 1932, S. 7 f.
Ebenda, Totenprotokolle, Bd. 17, 1688–1692.
Ein österr. Fuß = 31,608 cm, vgl. Alberti Ham Joachim von, „Maß und Gewicht“, Berlin 1957, S. 57; das Format des geplanten Gemäldes betrug somit ca. 2,80 m X 4,70 in.
Grosez S.J. Jean Etienne, 1672–1713. „Le Journal des Saints“, Lyon 1670; weitere 9 französische Ausgaben bis 1714; latein. Ausgabe: München 1689, Wien o. J., Würzburg 1709. Deutsche Ausgabe: Heiliges Tagebuch, übersetzt von P. Bernardo Vogel, Augsburg 1732. Nach der Angabe im Bibliotheksverzeichnis Benz mußte schon eine frühere deutsche Ausgabe existiert haben, oder es wird hier der teilweise übersetzte Titel einer lateinischen Ausgabe wiedergegeben, die zu Lebzeiten von Benz schon vorhanden war. Neben diesem Werk besaß Benz noch einen auszugsweisen Ersatz für eine Bibel in dem Werk von Sieur de Royaumont (Louis Isaac Le Maistre de Sacy) als „Catholischer Geschichtsspiegel“wiedergegeben, in einer späteren Ausgäbe, Sulzbach 1732, unter dem Titel „Biblischer Geschichtsspiegel oder historischer Auszug aller Bücher des Alten und Neuen Testaments. “
Brunner Otto, „Adeliges Landleben und europäischer Geist, Leben und Werk Wolf Helmhards von Hohberg, 1612–1688. “Salzburg 1949; welche Auflage des Werkes Benz besaß, ist nicht zu ermitteln, jedenfalls besteht die Möglichkeit! der Auswahl untei den.ersten 4 Auflagen; sie erschienen: 1. A., Nürnberg 1682, 2. A., ebenda 1687, 3. A., 1695, 4. A., 1701. Vgl. Brunner a. a. O. S.
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Habacher, M. (1960). Mathematische Instrumentenmacher, Mechaniker, Optiker und Uhrmacher im Dienste des Kaiserhofes in Wien (1630–1750). In: Nagler, J. (eds) Blätter für Technikgeschichte. Technisches Museum für Industrie und Gewerbe in Wien Forschungsinstitut für Technikgeschichte, vol 22. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5539-4_2
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