Zusammenfassung
Das „Richten“ einer Armband- oder Taschenuhr ist heute eine selbstverständliche Handlung. Fast automatisch bewirkt man einmal in der Woche, oder bei modernen Präzisionswerken einmal im Monat in bekannter Weise durch Verdrehen der Zeiger Übereinstimmungen mit einer als „richtig“ angesehenen Bahn- oder Stadtuhr, oder mit einem offiziellen Zeitsignal. Niemand denkt bei dieser Handlung an die komplizierte Prozedur, die das „Richten“ einer Uhr erforderte, als noch keine elektrische Nachrichtenübermittlung für die momentane Weitergabe der richtigen Zeit zur Verfügung stand. Bis vor etwa drei Generationen mußte praktisch für jedes genaue Uhrenrichten der Stand der Sonne oder bestimmter Sternbilder mit besonderen Geräten beobachtet werden; jedes „Uhrrichten“ erforderte eine Reihe von Manipulationen, die spezielle Kenntnisse aus der „Gnomonik“ voraussetzten, einem Wissenszweig, dem bis zum neunzehnten Jahrhundert viel mehr Bücher gewidmet waren als den Räderuhren. Sehr wenige Menschen sind sich heute der Bedeutung bewußt, die Sonnenuhren und verwandte astronomische Instrumente für Reisende, Soldaten, Jäger, kurz für alle Leute, die unterwegs die Zeit genau bestimmen mußten, hatten. Nur aus dieser allgemeinen Bedeutung heraus ist die Vielzahl der heute noch erhaltenen Sonnenuhren verschiedenster Konstruktionen zu verstehen: Die Sonnenuhren waren Jahrhunderte hindurch Geräte, die zum täglichen Leben etwa so gehörten wie heute das Telefon oder das Rundfunkgerät.
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Schrifttum
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v. Bertele, H. (1957). Zur Geschichte der Äquationsuhren-Entwicklung. In: Nagler, J. (eds) Blätter für Technikgeschichte. Technisches Museum für Industrie und Gewerbe in Wien Forschungsinstitut für Technikgeschichte, vol 19. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5534-9_5
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