Zusammenfassung
Das Wort „Metall“ soll im deutschen Sprachgebrauch das Wort „Geschmeide“ (althochdeutsch gismudi) verdrängt haben. Das ist sehr unwahrscheinlich, da „Metall“, ebenso wie das englische metal und das französische métal nicht Geschmeide (geschmiedete Waffen und Schmucksachen), sondern die bergbauliche und hüttenmännisch gewonnenen Schwer- und Leichtmetalle bezeichnet. Natürlich konnte im Deutschen ein zusammenfassender Metallbegriff erst entstehen, nachdem sich ein vielseitiger Erzbergbau und ein über das einfache Schmelzen hinausgehendes Metallhandwerk entwickelt hatte. Das war erst im Ausgang der fränkischen Periode um 930 n. Chr. möglich. Daß die Metallbezeichnung in den west- und mitteleuropäischen Sprachen aus lat. metallum entstanden ist, begegnet keinem Zweifel. Bei der Übernahme ist aber merkwürdigerweise die eigentliche Bedeutung von metallum „Grube, Bergwerk“ verlorengegangen. Allerdings bezeichnete lat. metallum auch das Berg- und Hüttenprodukt, d. h. „Metall“, aber auch „Erz“ und „Stein“. Römische Marmorbrüche hießen marmorum metalla, Alaungruben stypteriae metalla. Dementsprechend hat sich im Englischen die Nebenbedeutung „Stein“ für metal gehalten; metalled bedeutet „beschottert“.
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Literatur
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Quiring, H. (1957). Herkunft der Worte „Metall“ und „Schacht“. In: Nagler, J. (eds) Blätter für Technikgeschichte. Technisches Museum für Industrie und Gewerbe in Wien Forschungsinstitut für Technikgeschichte, vol 19. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5534-9_3
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