Zusammenfassung
Die Baukunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts trägt eine Zwiespältigkeit in sich. Einerseits gibt dieses Zeitalter der technischen Konstruktion mit seinem experimentellen Wesen bestimmte Direktiven, anderseits sind aber auch starke, von der Dichtung und Malerei kommende Impulse am Werk. Selbst wenn diese Romantiker in der Baukunst jener Jahre mit ihren überaus reichen und phantasievollen Entwürfen einsetzten, so bindet der mathematisch-konstruktive Geist jede vorgehabte Konzeption. Darum sehen damals die Stilnachahmungen der Gotik, die das Ideal der Romantik waren, wesentlich anders aus als die Vorlagen der Vergangenheit. Die mathematisch-fiktive Linie erscheint gegenüber der intuitiven, von anderen geistigen Vorstellungen beherrschten Ideeneinstellung des 14. und 15. Jahrhunderts. Es war ein Zeichen von Unkenntnis der Situation, wenn beim Vergleiche solcher gotischer Originale mit den Bauwerken von Meistern des 19. Jahrhunderts ungünstige Qualitätsurteile gegen diese ausgesprochen wurden, denn die Grundlagen der vergangenen Kunst des ausgehenden Mittelalters waren wesentlich durch das eigene Kunstwollen bedingt. In den Formen des 19. Jahrhunderts aber war ein anderer Wille mit voller Berechtigung vorherrschend. Ein Fehler wurde bei der Betrachtung der Baukunst des 19. Jahrhunderts darin begangen, daß man allzu sehr die Eroberung der konstruktiven Form von der äußerlichen künstlerischen Form zu trennen glaubte.
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Literatur
Vergleiche die Lebensdaten im sogenannten „Stummer-Archive“im Besitze des Univ.-Professors Rudolf Stummer von Traunfels in Kranzeihofen bei Velden am Wörthersee und in den beiden Personalakten im Wiener Eisenbahnarchiv.
Vgl.: 1. Exner, W. F., Das Polytechnische Institut in Wien, Wien 1861.
Die k. k. Technische Hochschule in Wien 1815–1915, Gedenkschrift hg. v. Professorenkollegium, red. v. J. Neuwirth, Wien 1915.
Lechner, A., Geschichte d. Technischen Hochschule in Wien, Wien 1942.
Czautscher, Fr., Die oberösterreichischen Eisenbahnen von 1832–1882, Diss., Universität Wien 1951.
Vgl. Gollob Hedwig, Prof. Joseph Mauritius Stummer. In: Veröffentlichungen der Lehrkanzel f. Hochbau (Prof. Merinsky) a. d. Techn. Hochschule Wien. Heraklith-Rundschau Heft 11. Radenthein 1951.
Vgl. Personalakt.
Vgl.: Reden, gehalten von Prof. J. Kolbe und stud. techn. Rudolf Berger bei der Enthüllung der Prechtl-Büste an der k. k. Technischen Hochschule in Wien, am 11. Juni 1892.
Eine Abbildung des ehemaligen Palais Traun befindet sich im Besitze der Grafen Traun und eine Abbildung des Hauses „Zum Engländer“im Archive der Stadt Wien.
Stummer-Archiv.
Srummer-Archiv und Personalakt.
Stummer-Archiv.
Vgl. für das folgende: a) Geschichte der Eisenbahnen d. österr.-ung. Monarchie. Bd. 2.
Vgl. für das folgende: b) Kupka, P. F.: Die Eisenbahnen Österr.-Ungarns 1822–1867.
Vgl. für das folgende: c) Die ersten 50 Jahre d. Kaiser Ferd. Nordbahn 1836–1886. Wien (1886).
Die staatsrechtliche Bedeutung d. Streites d. Nordbahn geg. d. Staatsbahn. Wien, 1861.
Der Streit zw. d. Staatsbahn u. d. Nordbahn. Wien 1861.
Loewenfeld, F.: Die Kinderjahre d. Kais.-Ferd.-Nordbahn. Wien 1881. 19 S fummer Archiv.
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Gollob, H. (1952). Joseph Mauritius Stummer von Traunfels. In: Nagler, J. (eds) Blätter Für Technikgeschichte. Blätter Für Technikgeschichte, vol 14. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5524-0_6
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