Stadt — Umland, eine Aufgabe der Raumpolitik

Zusammenfassung

Wenn auch das Thema die Klärung der Beziehungen zwischen Stadt und Umland unter dem Gesichtspunkt der Raumpolitik ist, so scheint es doch kein Umweg, von den Problemen der innergebietlichen Neuordnung auszugehen, denn vielfach zeigt die Vergrößerung der von einer gleichgearteten Problematik erfaßten Sachgebiete — und um eine solche handelt es sich hierbei in einem sehr großen Umfang — erst die ganze Tragweite der Aufgabe. Es wird dabei noch davon ganz abgesehen, daß gewisse Vorstellungen über eine innergebietliche Neuordnung nach dem City-Gedanken unmittelbar in die hier zur Diskussion stehenden Fragen hineinreichen, eigentlich eine Übertragung des Stadt-Umland-Problems auf den Großmaßstab der Ländergliederung bedeuten. Es sei nur an die Gedanken und Vorschläge von Brill erinnert. Sie gehen von der These aus, daß den großen Städten die entscheidende Rolle im politischen Leben zukommt und auf sie daher auch heute die Neugliederung etwa des Bundesgebietes sich zentrieren müßte. Sie gehen von gewissen, allerdings nicht überall und auch nicht immer in der gleichen Intensität gegebenen Sachverhalten aus, wobei zu untersuchen wäre, ob diese Sachverhalte einen befriedigenden Zustand darstellen, ob es wirklich wünschenswert wäre, die große Rolle der Städte noch durch eine solche Ländergliederung weiter zu betonen. Und es ist fraglich, ob dieser Vorschlag der City-Gliederung noch mit dem Art. 29 GG ohne weiteres konform ist, was natürlich nichts gegen die „Richtigkeit“ dieser Gedankengänge sagen kann. Innergebietliche Neuordnung, Neugliederung gemäß Art. 29 GG, ist gewissermaßen Gliederungsprozeß im Makrokosmos, Stadt — Umland im Mikrokosmos. Denn von den Gliederungsfragen soll ausgegangen werden.