Zusammenfassung
Die wissenschaftliche Befassung mit dem Phänomen Fremdenverkehr ist relativ jung. Wenn auch die Ansätze hiezu bereits im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts feststellbar sind, so kann man von einer planmäßigen Entwicklung der Grundlagenforschung und der Auswirkung ihrer Ergebnisse zu einem System der Fremdenverkehrslehre erst ab den Dreißiger jähren unseres Jahrhunderts sprechen. War es zuerst die nationalökonomische Betrachtung, die der neuen Forschungsaufgabe Richtung und Gehalt gab, so folgte in größerem Abstand die Betriebswirtschaftslehre, die in der strukturellen und betrieblichen Eigenart der speziellen Fremdenverkehrsbetriebe ihren Aufgabenbereich fand. Soziologie, Psychologie und schließlich sogar Medizin und Technik waren weitere Wissensgebiete, die sich ihrer wechselseitigen Beziehung zum Fremdenverkehr bewußt wurden und auch ihre Kräfte in den Dienst neuer Aufgaben stellten, die im Phänomen Fremdenverkehr offensichtlich geworden waren. Umso merkwürdiger scheint es, daß eine wissenschaftliche Disziplin, deren Zusammenhang mit dieser neuartigen Erscheinung des menschlichen Zusammenlebens eigentlich von deren Beginn an offenkundig war, und die aus dem Verhalten, den Zielen und Richtungsströmen der Fremdenverkehrsteilnehmer zu Beobachtungen und Forschungen nahezu gedrängt wurde, zunächst teilnahmslos abseits geblieben ist und bis heute eigentlich noch nicht recht versucht hat, die Fülle des empirischen Materials zu sichten, zu ordnen und in ein brauchbares System zu bringen. Diese Disziplin ist die Geographie.
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Bernecker, P. (1964). Geographie und Fremdenverkehr. In: Beiträge zur Raumforschung. Schriftenreihe der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung von Landesforschung und Landesplanung, vol 2. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5478-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5478-6_5
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-80696-8
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