Zusammenfassung
Als ausschlaggebende klinische Symptome der Rachendiphtherie gelten vor allem die lokalen Veränderungen des Rachens: grauweiße, festhaftende Beläge zunächst der Tonsillen, die aber oft auch auf die Uvula und Gaumenbögen übergreifen, in schwersten Fällen sogar die hintere Rachenwand überziehen. Demgegenüber gibt es aber Fälle, in denen die Diphtherie nur kleinere oder größere fleckige Beläge auf den Tonsillen hervorruft, oft auch nur ganz vereinzelte solche Fleckchen oder Pfröpfe. Damit entsteht ein der Angina tonsillaris oder lacunaris sehr ähnliches Bild. Gegenüber allen auf Kokkeninfektion beruhenden Anginen ist das Fieber bei Diphtherie, abgesehen von den allerersten Krankheitstagen, an denen es bis 39° ansteigen kann, im weiteren Verlauf niedrig, die Temperaturen sind meistens subfebril, auch normal, während die Kokkenanginen in der Regel anhaltend mit höheren Temperaturen verbunden sind. Die entzündliche Rötung der Schleimhaut in der Umgebung der Beläge pflegt bei Diphtherie nicht so intensiv zu sein wie bei Kokkenanginen. Im Hinblick auf dieses nicht unbedingt zuverlässige Unterscheidungsmerkmal muß der bakteriologische Befund entscheiden, ob eine Angina follicularis oder eine Diphtherie vorliegt. Aber auch hier gibt es nicht immer ohneweiters eine zuverlässige Entscheidung; denn es kann ein negativer bakteriologischer Befund auch bei echter Diphtherie vorkommen, und zwar nicht nur bei den der Angina follicularis ähnlichen Formen, sondern besonders auch bei schwerer Diphtherie mit dicker Membran, und erst wiederholte Untersuchungen haben ein positives Ergebnis.
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Morawetz (1928). Diphtherie. In: Medizinisches Seminar. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5434-2_20
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