Zusammenfassung
Alle bisher bekannten Wärmemethoden beruhen ja darauf, daß man einen Wärmeträger, wie heiße Luft, heißes Wasser, heißen Schlamm u. dgl. mit dem Körper in Berührung bringt, um durch diesen Wärmereiz gewisse reaktive Erscheinungen mit therapeutischen Endwerten auszulösen. Anders bei der Diathermie. Hier leiten wir einen Strom besonderer Art, einen sogenannten Hochfrequenzstrom, durch einzelne Körperteile oder Organe, wobei sich dieser Strom im Körperinnern selbst in Wärme umsetzt. Daraus erklärt sich ohne weiters die unbeschränkte, konkurrenzlose Tiefenwirkung der Diathermie, die es uns ermöglicht, die Wärmetherapie nunmehr auch auf Organe in der Tiefe unseres Körpers auszudehnen, die der bisherigen Wärmebehandlung entweder gar nicht oder nur ganz unvollkommen zugänglich waren. Auf diese Weise können wir Erkrankungen der Lunge (chronische Bronchitis, Pneumonie), des Herzens (Stenokardie), der Gallenblase und der Gallengänge, des Magens und des Darmes, vor allem aber chronisch entzündliche Veränderungen des weiblichen Genitales erfolgreich behandeln. Es ist aber nicht allein der Tiefgang der Wärme, welcher die Diathermie von den übrigen thermischen Methoden unterscheidet. Es besteht auch ein grundsätzlicher Unterschied in dem Mechanismus der Wärmebildung. Bei den älteren Methoden der Wärmebehandlung erfolgt die Erwärmung nicht etwa dadurch, daß man dem Körper durch irgendwelche Wärmeträger einfach Wärme durch Leitung zuführt.
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Kowarschik, Grau, Liebesny (1928). Diathermie. In: Medizinisches Seminar. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5434-2_19
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