Zusammenfassung
Als Metallseifen bezeichnet man die Salze der höheren Fettsäuren mit Ausnahme der Alkalisalze, welche kurzweg als Seifen angesprochen werden. Die Metallseifen unterscheiden sich von diesen Seifen im engeren Sinne vor allem durch ihre praktische UnlÖslichkeit in Wasser. Die Seifen sind bekanntlich gute Emulgatoren für Öl-in-Wasser-Emulsionen; die Metallseifen hingegen eignen sich für die Erzeugung bzw. Stabilisierung von Wasser-in-Öl-Emulsionen2. Das Anwendungsgebiet der Metallseifen ist ein recht großes. Sie werden z. B. als Verdickungsmittel für SchmierÖle und -fette, zum Wasserdichtmachen von Textilien und Papier, als Schädlingsbekämpfungsmittel, in der Kosmetik und Pharmazie, in der Kautschukindustrie und, wie an anderer Stelle bereits besprochen (S. 222), in ausgedehntestem Maße in der Lack- und Firnisindustrie verwendet. Die älteste Verwendung fanden wohl die Bleiseifen, deren Wert als Heilmittel bereits Dupioskorides anführt; nicht sehr viel jüngeren Datums dürfte ihre, allerdings unbewußte Anwendung in der Malerei sein. In den letzten Jahren nahm der Gebrauch der Metallseifen zu den verschiedensten Zwecken, vor allem in der Erdölindustrie, stark zu, wie aus der großen Zahl der erteilten Patente (S. 627) hervorgeht. Man verwendet entweder die in einem eigenen Arbeitsgang hergestellten Metallseifen (z. B. Magnesiumstearat in der Kosmetik, Aluminiumpalmitat in der Lackindustrie usw.), oder aber man läßt sie erst während des Herstellungsvorganges des betreffenden Artikels entstehen (z. B. Wasserdichtmachen mit essigsaurer Tonerde und nachfolgender Seifenpassage, Verkochen von Lacken unter Zusatz von Bleiglätte usw.).
In der folgenden Aufstellung ist auf Metallseifen, die ausschließlich als Sikkative gebraucht werden, kein Bezug genommen, vielmer sind alle dafür in Betracht kommenden Produkte im Abschnitt über Trockenstoffe (S. 222) besprochen.
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Note
In der folgenden Aufstellung ist auf Metallseifen, die ausschließlich als Sikkative gebraucht werden, kein Bezug genommen, vielmehr sind alle dafür in Betracht kommenden Produkte im Abschnitt über Trockenstoffe (S. 222) besprochen.
J. C. Krantz jun. u. N. E. Gardner: Colloid Symposion Monograph 6, 173 (1928). — D. Nakae u. K. Nakamura: Journ. Soc. chem. Ind. Japan (Suppl.) 37, 583 B—84 B (1934).—B. Mead u. J. T. Mccoy: Colloid Symposion Monograph 4, 44 (1926).—A. P.Lee u. J. E.Rutzler jun.: Oil Fat Ind. 6, Nr. 3 (1929).
Die Wasserpaste kann auch durch Verdrängung in eine Alkohol-bzw. Butanolpaste übergeführt und dann direkt bei der Erzeugung von Celluloselacken verwendet werden. S. auch P. H. Faucett: Paint, Oil, Chem. Rev. 96, Nr. 3 (1934).
F. J. Licata: S. S. 624, Fußnote 1, 2.
Verhalten der Metallseifen gegen Lösungsmittel. J. W. Mcbain u. W. L. Mcclatchie: Journ. physical Chem. 36, 2567–2574 (1932).
M. H. Fischer u. M. O. Hooker: Kolloid-Ztschr. 51, 39 (1930).
Die technisch hergestellten Metallseifen (Sikkative zum Teil ausgenommen) stellen die normalen Salze der Fettsäuren dar, weshalb im weiteren von einer Wiedergabe der Formeln abgesehen wird, um unnützen Wiederholungen vorzubeugen. Wo saure oder basische Salze in Betracht kommen, ist dies vermerkt.
Über Metallseifen s. auch: Ullmann: Enzyklopädie der chemischen Technologie, Bd. VIII, S. 187, 258; Bd. IX, S. 612. Wien. 1931.—F. J. Licata: Drugs, Oils and Paints 50, Nr. 2 (1935).—C. J.Boner: Ind. engin. Chem. 27, 665 (1935).—W. F. Whitmore u. M.Lauro: Ind. engin. Chem. 22, 646 (1933).—M.F.Lauro: Oil Fat Ind. 5, 329 (1928).—H. J.Braun: Die Metallseifen. Leipzig: O. Spamer. 1932.
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K. Lindner: Melliands Textilber. 16, 782 (1935).
S. auch die D. R. P. 201966, 258900 (1912) und 276363 (1913) der Chem. Fabrik Liegnitz Meusel & Co. bzw. von W. Meusel; Meusel stellt die Metallseifen durch Erhitzen des Öles mit den gepulverten Metallen (Mg, Zn usw.) her. Wie F.Fritz (Das Linoleum, Berlin, 1925) angibt, soll man (wegen der Explosionsgefahr durch den entstehenden Wasserstoff) besser die betreffenden Metalloxyde verwenden. S. auch Chem. Umschau Fette, Öle, Wachse, Harze 26, 200 (1919); 27, 38 (1920); Kunststoffe 11, 41 (1921).
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Nach J.W. Mcbain u. W.L. Mcclatchie: Journ. Amer. chem. Soc. 54, 3266 (1932), entsteht kein Tripalmitat, sondern höchstens Dipalmitat. Die Handelsprodukte sind Gemische aus Di-und Monopalmitat oder Dipalmitat.
Über Herstellung s. F. Licata: Drugs, Oils and Paints 51, 148 (1936).
Über Lösungsverhalten s. F. Licata: Drugs, Oils and Paints 48, 426 (1933).
Al-Seifen werden besonders auch für Kunstleder verwendet. Auch zum Verdicken der in der Hitze aufzutragenden Farben für Durchschreibblocks sind sie gut geeignet, da sie das Durchschlagen verhindern.
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Von den Schwermetallseifen sind nur Al-und Zn-Seifen bei niedriger Temperatur in Mineralöl löslich, die übrigen erfordern zu ihrer Auflösung Erhitzen. B. Mead u. J.T. Mccoy: Colloid Symposion Monograph 4, 44 (1926).
W.D. Harkins u. N. Beemann: Colloid Symposion Monograph 5, 19. (1927).—W. Sokolowa: Maler-Ztg. (russ.) 1932, Nr. 10.
Nach Dtsch. Parfümerieztg. 17, 418 (1931) soll es sich angeblich auch besser zu Hautpudern überhaupt eignen wie Mg-oder Zn-Stearat. Die adstringierende Wirkung wird aber von anderer Seite bestritten (Schrauth: Handbuch der Seifenfabrikation. Berlin. 1927).
B.P. Caldwell u. G.H. Dye: Ind. engin. Chem. 25, 338 (1933). Sie klassifizieren in abnehmender Wirkung: Al-Oleat, Mn-Linoleat, Pb-Linoleat, Al-Palmitat usw. 9 Nach G.GéNin: Halle aux Cuirs (Suppl. techn.) 1930, 238, dienen sie neben Fe-, Ni-und Co-Seifen zum Undurchlässigmachen von Leder.
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B.S. Taylor u. W.N. Jones: Ind. engin. Chem. 20, 132 (1928); schon 0,1% Cu-Stearat oder Mn-Oleat ist schädlich.
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W.F. Whitmore u. M. Lauro: Ind. engin. Chem. 25, 646 (1933).
F. J. Licata: Drugs, Oils and Paints 50, Nr. 2 (1935), gibt für die technischen Produkte 110° für das Palmitat und 120° für das Stearat an.
P.H. Faucett: S. S. 622, Fußnote 1.
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W.F. Whitmore u. M. Lauro: S. S. 625, Fußnote 4.
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