Klinische Untersuchungsmethoden

Zusammenfassung

Unsere Sinnesorgane vermitteln uns Komplexe von Empfindungen, die wir als Gegenstände in unserer Umwelt deuten. Ebenso wie die ältere psychologische Forschung mit derartigen Einheiten rechnete, tut es auch die neue Gestalttheorie. Zur Analyse der Leistungen unserer Sinnesorgane aber bedarf es der Abstraktion, indem wir etwa an einem Gegenstand die Farbe, die Härte, den Geruch und ähnliches unterscheiden. Die Sinnesphysiologie und die experimentelle Psychologie um die Jahrhundertwende haben sich diesen Teilempfindungen eingehend zugewendet und hier wichtige Ergebnisse bezüglich der Abhängigkeit zwischen Reiz und psychischem Erleben festgestellt, die auch der Augenarzt in den Grundzügen kennen sollte.

Bei der Darstellung der Untersuchungsmethoden des Auges wäre es wünschenswert, die physikalischen, physiologischen und psychologischen Grundlagen, die jeweils in Betracht kommen, zu schildern. Denn nur bei deren Berücksichtigung ist es möglich, die Methodik einerseits voll auszunutzen, andererseits sich vor Fehlern, die sich verhängnisvoll in der Diagnostik auswirken könnten, zu schützen. Der zugemessene Raum verbietet eine auch nur einigermaßen zureichende Darstellung insbesondere auch in kritischer Richtung, so daß das meiste nur angedeutet werden kann. Aus dem gleichen Grunde wurde auch die Zahl der Abbildungen auf ein Mindestmaß beschränkt. Verfahren, die ohne solche nicht wohl verständlich darzustellen sind, müssen in den Originalabhandlungen eingesehen werden. Für den Leser, der sich näher unterrichten will, finden sich Hinweise für ein eindringenderes Studium in der angegebenen Literatur.