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Übersicht der Vegetationsformen

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Zusammenfassung

Seit Alexander Von Humboldt ist eine ganze Anzahl von Systemen oder Übersichten der Vegetationsformen aufgestellt worden, aber keine davon hat sich allgemein durchgesetzt außer der von dem Dänen C. Raunkiaer 1905 geschaffenen, die für bestimmte wissenschaftliche Zwecke allgemein verwendet wird. Aber dieses System umfaßt nur die Blütenpflanzen und wird auch der Mannigfaltigkeit dieser nicht im entferntesten gerecht. Für die Zwecke der Geographen brauchen wir aber ein System, das die habituelle oder physiognomische Mannigfaltigkeit aller Pflanzen, auch der niederen, möglichst vollständig erfaßt und dabei Merkmale anführt, die leicht, ja womöglich auf den ersten Blick zu sehen sind, so daß die verschiedenen Vegetationsformen leicht erkannt werden können. Ein System der Vegetationsformen für unsere Zwecke muß also in erster Linie auf praktischer Verwendbarkeit aufgebaut sein.

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Literatur

  1. Linde, Ulme, Begonien.

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  2. Die Ausdrücke „fiederschnittig“und „gefiedert“werden anscheinend in Beschreibungen bisweilen für dieselbe Art von Teilung gebraucht. Es wäre am besten, nur solche Blätter als gefiedert zu bezeichnen, bei denen die Teile (Blättchen) einen erheblichen Grad von Selbständigkeit besitzen (z. B. gestielt sind); diese äußert sich bei periodisch kahlen Holzgewächsen besonders darin, daß beim Laubfall nicht nur die ganzen Blätter sich von den Zweigen lösen, sondern auch die Blättchen vom gemeinsamen Blattstiel.

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  3. Die unter 4 c bis g angeführten Merkmale gelten für flache Blätter, also in der weit überwiegenden Zahl der Fälle. Bei Blattsukkulenten sind die Blätter öfter zylindrisch, spindelförmig, kegelförmig, am Rand mit Stacheln besetzt („stachelrandig“) und in einen Stachel ausgehend; von den Nerven und Adern ist bei ihnen nichts zu sehen.

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  4. Als „Palmkätzchen“werden die noch nicht aufgeblühten männlichen Blütenstände der Sahlweide [14] und anderer Weidenarten verwendet.

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  5. Bei Dolden und Köpfchen sind die Blumenkronen der außen stehenden Blüten oft viel größer und daher auffallender (Schaublüten) als die inneren; bei Köpfchen (z. B. der Korbblütler) haben sie auch oft eine andere Farbe und heißen Strahlblüten, die inneren Scheibenblüten; beim Gänseblümchen [108] z. B. sind die Strahlblüten weiß, die Scheibenblüten gelb. Die Auffälligkeit von Blüten und Blütenständen wird nicht selten durch gefärbte Hochblätter sehr vergrößert, ja manchmal sind diese viel auffallender als die Blüten selbst.

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  6. Es ist wichtig, nicht nur die Hauptfarbe, sondern auch deren bemerkenswerteste Abstufungen anzugeben: weiß, blaßgelb, zitron- oder hochgelb, orange- oder rotgelb; hochrot; blaßrosa, rosa, hellpurpurn, dunkelpurpurn; lila, violett; schwarzviolett; blaßblau, himmelblau, dunkelblau. Braune Farbentöne sind selten; grüne (weißgrüne, gelbgrüne) Blüten sind meist klein und unscheinbar.

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  7. Im Aussehen und den Standortsbedingungen erinnert an die Tinten -striche sehr eine bei uns an Rotbuchenstämmen mitunter häufige und landschaftlich recht auffallende Erscheinung, die aber nicht auf eine einzellige Pflanze, sondern auf das dunkel gefärbte Fadengeflecht (Myzel) des Pilzes Dichaena faginea zurückzuführen ist, das namentlich die innere Seite der glatten Buchenrinde dort überzieht, wo sie am längsten feucht ist, also besonders bei schiefstehenden Stämmen an der inneren Seite, an der sich das ablaufende Niederschlagswasser am längsten hält (zum Teil nach Mitteilungen von K. Keissler und L. Geitler).

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  8. Das Wort ist dem Griechischen entnommen und bedeutet „das Umhertreibende“. Zum Plankton werden alle Organismen gerechnet, die ohne stärkere Eigenbewegung frei im Wasser schweben und deren Ortsveränderung daher hauptsächlich durch die Strömungen des Wassers, des Meeres, der Seen und Flüsse bedingt wird. Verdeutschungen „Auftrieb“, „Schweb“, „Treibsei“.

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  9. In der nördlichen Adria wurden im Februar/März im Liter Meerwasser zirka 253 700 Organismen gefunden (zirka 375mal soviel Stück Pflanzen als Tiere), in der südlichen zirka 78000 (zirka 85mal soviel Pflanzen als Tiere), also in ersterer etwa 3 mal soviel Lebewesen in der gleichen Menge Meerwasser. — Im Atlantischen Ozean fand man im Durchschnitt in 1 Liter Wasser: im tropischen Anteil 2500 Lebewesen, im kühlen Gebiet 77000, im arktischen und antarktischen 300000 (Verhältnis 1: 31: 120). Das planktonreichste, bisher bekannte Gebiet liegt an der Küste von Alaska (3 Millionen Lebewesen im Liter). Diese Angaben verdanke ich J. Schiller.

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  10. Solche Standorte stellen in größeren Tiefen oder besonders in stark bewegtem Wasser Wüsten dar; in seichtem Wasser siedeln Seegräser darauf (S. 235).

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  11. Auch unter diesen gibt es ausgesprochene Kalk- und „Urgesteins“-Bewohner (s. S. 100).

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  12. Im Amazonasgebiet gehören die sogenannten „Ameisengärten“(Blumengärten, indian. Tracuá) zu den auffälligsten Erscheinungen. Es handelt sich um Ameisennester, die von Pflanzen durchwachsen und überwuchert sind und auf Bäumen (oft in Höhen von 20 bis 30 m) oder im Strauchwerk angelegt werden. Sie machen den Eindruck von Ansammlungen epiphytischer Gewächse. Die Ameisen kultivieren diese verschiedenen Familien (z. B. Bromeliazeen, Arazeen, Solanazeen) angehörenden Pflanzen, die fast alle (14 Arten sind bekannt geworden) eigene Arten oder Abarten darstellen, indem sie deren Samen und Erde in das ursprünglich in der Höhe angelegte Nest zusammentragen, das so Kopfgröße erreicht. Das ganze Gebilde besitzt oft einen sehr beträchtlichen Umfang (Abb. 15). Abbildungen bringt Ule in den Vegetationsbildern von Karsten und Schenck (3. Reihe, Heft 1).

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  13. Der manchmal gehörte Ausdruck „Wurzelblätter“muß vermieden werden, da eine echte Wurzel nie Blätter hervorbringt. Wenn es manchmal so aussieht, so zeigt genaue Untersuchung, daß es stets der an das obere Ende der Wurzel anschließende Stengelgrund ist, der die Blätter trägt.

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  14. Diese und die anderen die Hauptgruppen der Blütenpflanzen betreffenden Zahlen beruhen auf einer Zählung der um das Jahr 1900 bekannten Arten.

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  15. Z. B. bei einem noch geschlossenen Nadelholzzapfen.

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  16. Wenige Bäume und Sträucher, mehr Lianen.

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  17. Die Korkhaut ist sehr häufig von zahlreichen, sehr verschieden großen und für die einzelnen Holzarten charakteristisch (lineal bis rundlich oder eckig) gestalteten Gebilden durchsetzt, die Lücken in der Korkhaut darstellen und physiologisch eine ähnliche Rolle spielen wie an den Blättern die Spaltöffnungen. Man nennt sie Rindenporen oder Lentizellen nach der Form des Querschnittes (kommt nicht von „Zellen“, sondern heißt „kleine Linsen“— lens, lenticula).

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  18. „Nach einer ungefähren Schätzung des Oberförsters Koorders kommen auf Java allein etwa 1500 wildwachsende Baumarten vor, wobei die kleineren Formen und strauchartigen Gewächse gar nicht mitgezählt sind.“Nach Haberlandt, G.: Eine botanische Tropenreise. (Indo-Malayische Vegetationsbilder und Reiseskizzen.) 2. Aufl. S. 60. Leipzig: W. Engelmann. 1910.

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  19. Beides sind keine eigenen Arten oder Sippen niedrigerer Ordnung, sondern rein lokal ausgebildete Kümmerformen der Rotbuche [12], bzw. der Zirbelkiefer [8], deren Wuchsform nicht vererbt wird. Anders ist es bei der Legföhre, einer niederliegenden Wuchsform der Bergföhre [8], die ohne Rücksicht auf Seehöhe, Windwirkung usw. vererbt wird.

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  20. Abkürzung für variatio = Varietät, Abart.

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  21. Die „Zypressen“der mitteleuropäischen Friedhöfe sind Lebensbäume [8]. Die echte Zypresse ist nicht winterhart.

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  22. Der Name „Akazie“wird bei uns allgemein der Robinie oder Falschen Akazie beigelegt, einem im östlichen Nordamerika heimischen Schmetterlingsblütler. Die echten Akazien Afrikas haben doppeltpaarig gefiederte Blätter; unter den Akazien Australiens gibt es viele Arten mit mannigfach gestalteten Phyllodien (s. S. 47), deren (gelb) blühende Zweige bei uns unter dem Namen „Mimosen“verkauft werden. Die eigentliche Mimose, die mit den echten Akazien nahe verwandt ist, ist eine niedrige, nicht holzige, rosa blühende Pflanze, die in Südamerika heimisch und in den ganzen Tropen verbreitet ist; ihre Blättchen und Blätter antworten auf Berührung mit ziemlich raschen Bewegungen.

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  23. Am selben Exemplar finden sich bei dieser Art oft zweierlei Blätter, dornig gezähnte und fast ganzrandige; erstere wiegen an niedrigen, buschartig gewachsenen, letztere an baumartigen Exemplaren vor.

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  24. Ersterer wächst sowohl im immergrünen, als auch in den an sie grenzenden sommergrünen Gehölzen, letzterer, der auch bei uns winterhart ist, nur in diesen.

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  25. Der „Ölbaum“der mitteleuropäischen Anlagen ist die Ölweide [53], ein kleiner, dorniger, an allen jüngeren Teilen dicht mit silberweißen Schuppen bedeckter Baum, dessen Blätter, Blüten und Früchte denen des Ölbaumes sehr ähnlich sind; die Ölweide ist aber winterkahl und verträgt unseren Winter; sie kommt in den weiten Gebieten von Südwesteuropa bis China wild vor (Duft).

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  26. Zu den sommergrünen Laubbäumen gehört auch der Ginkgobaum [7], dessen Heimat Ostasien ist. Durch seine fächerförmigen, vorne meist eingeschnittenen Blätter ist er sehr auffallend. Im Publikum gilt er als „Übergang“von den Laub- zu den Nadelbäumen. Physiognomisch ist er ein vollkommen typischer sommergrüner Laubbaum; seine Blüten verweisen auf Verwandtschaft mit der Ordnung der Nadelhölzer, noch mehr mit derjenigen der Farnpalmen [6].

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  27. Vgl. das S. 23 über Euphorbia Gesagte.

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  28. Als „sehr kurz gestielt“ist das Blatt dann bezeichnet, wenn der Blattstiel nur ± 1 cm lang ist.

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  29. In Weingärten der Mittelmeerländer werden kleine Silberweiden oft kultiviert; ihre Gerten dienen zum Binden der Reben.

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  30. In der Prenj planina (nördliche Herzegowina) ging ich im Jahre 1929 etwa eine Stunde lang in zirka 1200 m Höhe fast ohne Steigung durch einen Wald, in dem von den hohen Baumkronen bis zum blattbedeckten Boden alles Pflanzliche von der Rotbuche stammte.

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  31. Ziemlich große Bestände alter Eichen stehen im Spessart, im „Lainzer Tiergarten“bei Wien (kein Park, sondern ein vollkommen urwüchsiger Wald); alte Einzelbäume bei Varel in Oldenburg usw. Kein Baum der Ebene, des Hügel- und niedrigen Berglandes hat in Mitteleuropa in solchem Maße der Landwirtschaft weichen müssen (namentlich dem Getreidebau) wie die beiden deutschen Eichen. Darum ist es stets von Wert, den Wuchsort älterer Eichen (Einzelbäume oder Gruppen) topographisch festzulegen, weil sie Zeugen ehemaligen urwüchsigen Vorkommens sein können. (Blätter mitnehmen, um die Art sicher bestimmen zu können!)

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  32. Riesige Bergahorne stehen als Einzelbäume und Zeugen einstigen Waldes bei Gehöften in vielen Alpentälern.

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  33. In dem süddalmatinischen Dorf Trsteno (früher Cannosa genannt) bei Dubrovnik (Ragusa) stehen neben einer starken Quelle drei gewaltige Morgenländische Platanen.

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  34. Die Gattung Ficus gehört zur Familie der Maulbeergewächse [15]; sie ist eine der artenreichsten Gattungen der Blütenpflanzen (zirka 1000 fast durchaus tropische Arten), die den verschiedensten Vegetationsformen angehören: Bäume, darunter viele Riesen mit Bretterwurzeln oder mit zahlreichen Stämmen, kauliflore Bäume, wurzelkletternde Lianen, Baumwürger, Epiphyten. Wenn sie blühen, sind sie, so verschieden ihre Tracht und ihre Blätter sein mögen, stets an den Blütenständen zu erkennen, die immer die Form von kugel- oder birnförmigen Behältern von sehr verschiedener Größe haben, deren mit den kleinen Blüten besetzter Hohlraum durch ein Loch mit der Außenwelt in Verbindung steht. Alle Arten enthalten Milchsaft.

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  35. Die „indische“Feige ist die Frucht des Echten Feigenkaktus [25].

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  36. Warum die Samen „Kastanien“genannt werden, wurde S. 51 erwähnt. Der Zusatz „Roß-“bedeutet wie bei manchen anderen Pflanzennamen unecht, unedel; Gegensatz: Echte oder Edelkastanie, mit der die Roßkastanie weder Ähnlichkeit noch nähere Verwandtschaft hat.

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  37. Bastarde spielen in der Gärtnerei eine sehr wichtige Rolle. Aber sie entstehen auch in der Natur ohne Zutun des Menschen dort, wo Gelegenheit ist, daß Pollen einer Art auf die Narbe einer anderen unweit davon wachsenden Art derselben oder einer sehr nahe verwandten Gattung übertragen wird. In manchen Gattungen sind Bastarde sehr häufig, so bei Weiden, Rosen, Brombeeren, Veilchen, Schlüsselblumen. Für den Landschaftsforscher haben sie keine Bedeutung.

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  38. Das „Manna“des Handels ist eine zuckerartige Substanz, die durch Einschnitte aus der Rinde der Manna-Esche gewonnen wird; das „Manna“der Bibel ist wahrscheinlich eine in den Trockengebieten des Orients und Zentralasiens auf dem Boden wachsende Krustenflechte, die gelegentlich durch Wind und Regen zusammengetragen wird.

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  39. „Blauer Holler“heißt in Österreich der Flieder, der mit dem „schwarzen Holler“weder ähnlich noch näher verwandt ist.

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  40. Unter diesen sind viele mit feingefiederten Blättern, die man als Vertreter einer eigenen Vegetationsform („Mimosen-Form“) betrachten kann. Hierher gehören die Schirmakazien der afrikanischen Savannen (vgl. S. 115, Abb. 18; S. 130, Abb. 26).

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  41. Bei der Rotbuche und den mitteleuropäischen Eichen bleibt ein Teil der Blätter über Winter in dürrem Zustand am Baume hängen. Alle diese Bäume sind natürlich als sommergrün zu bezeichnen.

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  42. Bei der Tanne und der Fichte z. B. können die Blätter ein Alter von 9 bis 12, bei manchen Föhren bis 14 Jahren erreichen.

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  43. Daher findet man am Boden liegend normalerweise niemals „Tannenzapfen“, und die so bezeichneten schlanken Zapfen (10- bis 15mal 2 bis 2,5 cm) sind stets Fichtenzapfen.

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  44. Nur die Nadeln des Haupttriebes (Wipfels), die jahrelang am Hauptstamm stehenbleiben, sind spitz, ebenso diejenigen der Zweige erster Ordnung.

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  45. Die ostalpine Schwarzföhre wird namentlich von den Forstleuten meist als Pinus austriaca bezeichnet.

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  46. Nicht zu verwechseln mit der oben erwähnten krüppelhaften Moorform der Waldföhre.

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  47. Der Entstehung dieser Kronenform wird oft durch das Abhauen der unteren Äste nachgeholfen.

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  48. Zartblättrige, also periodisch kahle Schuppenblattbäume sind selten. Beispiel: Die Tamarisken [41], Bewohner von Flußufern und ähnlichen feuchten Orten, namentlich in warmen Trockengebieten (Wüsten); vgl. S. 120.

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  49. Im Jugendstadium hängen die Abschnitte der Blätter seitwärts zusammen, überdies sind die Blätter längs der Seitennerven gefaltet. Erst mit der Entfaltung trennen sich die Blattabschnitte voneinander. Dabei treten bei manchen Arten, z. B. der südkalifornischen Wüstenpalme (Fächerpalme), die in südeuropäischen Anlagen sehr viel kultiviert wird, längs der Trennungslinien einzelne Gefäßbündel aus dem Gewebeverband und hängen als weiße Fäden von den Blättern herab.

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  50. Das alles ist bei der oben erwähnten „Wüstenpalme“sehr schön zu sehen.

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  51. Angeblich der höchste unter allen Pflanzen, bis 14 m hoch, die untersten Äste 6 m lang.

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  52. Das unterirdische Organ der meisten Palmen besteht aus zahlreichen, aber nicht sehr langen und verhältnismäßig dünnen Wurzeln, welche von der verdickten und an der Unterfläche gewölbten Stammbasis ausgehen. Sie treiben keine Blätter, was ja echte Wurzeln nie tun (vgl. S. 43).

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  53. Die „Palmzweige“sind stets Blätter, und zwar bei uns meist von Zykadeen.

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  54. Das ist bei den Farnen ebenfalls der Fall (S. 149); daher und wegen der sonstigen Ähnlichkeit mit Baumfarnen werden die Zykadeen auch Farnpalmen genannt. Eine andere Bezeichnung für sie ist „Sagopalmen“— ein Name, der über das Aussehen nichts aussagt, der auch deshalb lieber zu vermeiden ist, da es eine habituell auch mit ihnen wenig ähnliche, echte Palme gibt, aus deren Mark Sago bereitet wird (s. oben).

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  55. Junge, noch unverzweigte Exemplare mancher baumförmigen Hülsenfrüchtler mit großen, doppeltgefiederten Blättern und verhältnismäßig kleinen Blättchen sehen Baumfarnen oft recht ähnlich. Vgl. Mimosen-Form, S. 131, Anm. (Abb. 40).

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  56. Seinen sonderbaren Namen „Baum der Reisenden“hat der Baum, weil das Regenwasser, das sich in den Blattachseln sammelt, auf Grund eines Reiseberichtes für gut trinkbar und daher für Reisende willkommen gehalten wurde. Da sich jedoch in den Tropen in derlei immerhin doch sehr warmen, kleinen Wasseransammlungen recht zahlreiche Lebewesen einzufinden und auch darin zu verwesen pflegen, so beruht diese Ansicht wohl auf einem Irrtum.

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  57. Mit „Busch“wird in Beschreibungen minder kultivierter Länder oft jede Art von Gehölz (etwa mit Ausnahme von Hochwäldern) bezeichnet, wobei der Begriff des Wilden, Ursprünglichen, Verlassenen mitläuft (Buschmänner).

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  58. Sie entsprechen den Wipfelbäumen, und vieles, was dort gesagt worden ist, gilt auch von den Sträuchern und braucht hier nicht wiederholt zu werden.

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  59. Als „Azaleen“werden im gewöhnlichen Leben und von den Gärtnern einige häufig kultivierte, meist immergrüne, schön blühende Holzgewächse aus der Familie der Heidegewächse bezeichnet. „Azalee“schlechtweg ist das in Ostasien heimische Rhododendron indicum. Eine systematische Gattung „Azalea“gibt es nicht. Vielmehr gehören alle oft so genannten Pflanzen zur

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  60. Gattung Rhododendron, die auf vielen Gebirgen von Südspanien bis Neuguinea vertreten ist und in China etwa 500 Arten, in Europa nur 7 Arten zählt. Es sind Sträucher von verschiedener Größe, auch kleine Bäume.

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  61. Ob die Mistel-Form nicht eher zu den strauchähnlichen Wipfelbäumen als zu den Aststräuchern gehört, bleibe dahingestellt. Hier ist sie unter letzteren angeführt, weil die Unterordnung unter den Begriff „Bäume“dem Sprachgebrauch sowohl des gewöhnlichen Lebens als auch der Botaniker doch zu sehr widersprechen würde.

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  62. „Spanisches Rohr“.

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  63. Der Edle Weinstock repräsentiert sich als Liane, also in seiner ursprünglichen Gestalt mit langem Stamm nur, wenn er am Spalier oder in einer Laube gezogen wird. Meist werden jedoch die Triebe in einer bestimmten Weise gestutzt, so daß die in Weingärten kultivierte Pflanze einen kurzen, relativ dicken, knorrigen Stamm zeigt.

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  64. Diese Art ist ausdauernd, der als Zierpflanze kultivierte Japanische Hopfen einjährig.

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  65. In Österreich Fisole genannt; Heimat im tropischen Amerika.

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  66. Heimat Südasien.

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  67. Heimat Südafrika.

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  68. Heimat wärmeres Amerika.

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  69. Im Umfang des alten Österreich, aber mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien. Es ist dies das Gebiet der „Exkursionsflora“von Karl Fritsch (drei Auflagen: 1897, 1909, 1922).

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  70. Höhenrekord einer Blütenpflanze für die ganze Erde: Arenaria musciformis [26], Mount Everest-Gebiet, 6218 m.

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  71. Bis 2 m groß werden die dicht weißwolligen „Pflanzenschafe“[108] der Südinsel von Neuseeland.

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  72. An sehr windigen Orten können Klein- und Spaliersträucher aller Art, die an windgeschützten Stellen durchaus nichts Polsterähnliches an sich haben, den Wuchs von Luftpolstern annehmen; auch Tierfraß kann derlei bewirken.

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  73. Große Stammsukkulente (z. B. der Riesen-Igelkaktus [25]) enthalten bis zu 1500 1 Wasser und können eine Trockenzeit von zwei Jahren aushalten.

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  74. Hier wächst auch eine Menge Blattsukkulente aus der Verwandtschaft von Aloë, von niedrigem Wuchs, mit rosettig oder zweizeilig gestellten, oft sehr dunklen Blättern von sehr verschiedener Form, die oft mit weißen warzenförmigen Punkten besät sind. Ihre Blüten sind weiß (Haworthia, Gasteria).

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  75. In den Mittelmeerländern sehr häufig verwildert.

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  76. Man hat hier früher von „Pflanzenmimikry“gesprochen und damit eine die betreffenden Gebilde vor dem Zugriff pflanzenfressender Tiere, etwa Nage-oder Huftiere, schützende Ähnlichkeit gemeint, dabei aber oft vergessen, daß derlei Tiere die Bekömmlichkeit eines Objektes doch in erster Linie mit dem Geruchsinn beurteilen.

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  77. Die Dornen der Kakteen sind oft sehr lang, kräftig und spitz, manchmal an der Spitze gekrümmt. Häufig ist einer viel länger und stärker als die übrigen.

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  78. Bei den als „Greisenhaupt“bezeichneten Säulenkakteen tragen die Stämme dichtstehende, lange, gelockte, weiße Haare.

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  79. Sie werden daher von Laien oft als „Blätter“bezeichnet, obwohl sie Blüten tragen, was ein Blatt nie tut.

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  80. In den Anden bis 4700 m. Hier gibt es auch polsterförmig gewachsene Kakteen. Feigenkakteen werden wegen der eßbaren Früchte in vielen trocken-warmen Gegenden (z. B. in den Mittelmeerländern) kultiviert und werden dort auch sehr häufig verwildert angetroffen, so daß sie gegenwärtig zu den nie fehlenden Charakterpflanzen der Mittelmeerlandschaft gehören, die viel mehr ins Auge fallen als so manche dort ureinheimische Pflanze. In Australien haben sich Opuntia -Arten so eingebürgert, daß sie zu einer wahren Landplage geworden sind.

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  81. Diese Gattung ist pflanzengeographisch bemerkenswert, weil einige wenige Arten, wahrscheinlich durch Vögel verbreitet (die Früchte sind wie bei allen Kakteen fleischig), ohne Zutun des Menschen außerhalb Amerikas vorkommen (tropisches Afrika, Madagaskar, Ceylon).

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  82. Nach Haberlandt, G. Eine botanische Tropenreise (Indo-Malayische Vegetationsbilder und Reiseskizzen). 2. Aufl. (S. 15). Leipzig: W. Engelmann. 1910.

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  83. Zu diesen Bezeichnungen ist folgendes zu bemerken: „Staude“bedeutet in der Fachsprache der Botaniker und der Gärtner etwas anderes als in der Volkssprache; in Österreich wenigstens ist eine „Staude“ein Strauch (z. B. Haselstaude [11], Hollerstaude — letztere: Schwarzer Hollunder [102]). Der Ausdruck „ausdauernde Kräuter“ist nicht zu empfehlen, weil damit die Bezeichnungen „krautige Pflanzen“und „Kräuter“gleichgesetzt werden. Zu den Stauden gehören auch kleine, zarte Pflanzen, wie Veilchen [43] und Schneeglöckchen [115].

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  84. Rüben nennt man in der Landwirtschaft und Gärtnerei Pfahlwurzeln, die namentlich im oberen Teil verdickt, manchmal knollenförmig angeschwollen sind; dieser oberste Teil gehört oft nicht mehr zur Wurzel, sondern zum untersten Teil des Stengels. Die Rüben haben meist zartes Gewebe, enthalten sehr viel Wasser, sind daher „fleischig“, wenig verholzt, Eigenschaften, die sie durch die Pflege in der Kultur erhalten haben, ferner enthalten sie meist Zucker und werden wegen all dieser Eigenschaften als Gemüse und Viehfutter gebaut. Die Pflanzen, von denen die betreffenden Kulturpflanzen abstammen, sind fast durchaus Kräuter mit dünnen, zähen, oft zum Teil holzigen, wasserarmen Pfahlwurzeln. Varietäten der Runkelrübe [23] sind die Zuckerrübe, die Futter- oder Burgunderrübe und die Rote Rübe; die Stammpflanze der Karotten oder Gelben Rüben ist die Möhre [80], eine häufige Sommerpflanze unserer Wiesen; die unter vielen Namen gebauten Kohlrüben (weiße Rübe, Wruke, Steckrübe, Wasserrübe, Teltower Rübe usw.) stammen von zwei mäßig hohen Kohlarten [38], dem Rübenkohl und dem Rapskohl, die beide hochgelb blühen. Fälschlich wird manchmal mit dem Namen Kohlrübe auch der Kohlrabi bezeichnet, der jedoch eine oberirdische, mit großen Blättern besetzte Stengelknolle darstellt und nebst Blattkohl (Krauskohl), Wirsing (in Österreich „Kelch“), Kopfkohl (Weiß- oder Rotkraut), Rosen- oder Sprossenkohl, Blumenkohl oder Karfiol von dem hochwüchsigen, blaßgelb blühenden Gemüsekohl abstammt. Auch die Rettiche sind Rüben. Bei der Kultur der Rüben sowie der Kartoffeln und anderer „Knollenfrüchte“ist das Behacken (Häufeln) des Bodens wesentlich, weshalb man sie als „Hackfrüchte“bezeichnet.

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  85. Wird oft mit dem irreführenden Namen „Alpenveilchen“bezeichnet, obwohl es kein Veilchen ist, sondern zu den Schlüsselblumengewächsen gehört.

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  86. Hier war nur von ursprünglicher, bei wildwachsenden Pflanzen auftretender Buntblättrigkeit die Rede. Sehr häufig kommt diese Erscheinung bei Kulturformen vor, namentlich weiß- und gelbbunte (panaschierte) Blätter finden sich nicht nur bei holzigen, sondern auch bei krautigen Pflanzen (vgl. S. 132).

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  87. Begonien der mannigfachsten Art, zahlreiche Kulturrassen und Bastarde, die durch die schiefen Blätter sich leicht von allen anderen Pflanzen unterscheiden lassen, werden in den Fenstern der österreichischen, namentlich der Gebirgsdörfer und Höfe, auch im ärmsten Bauernhaus, so regelmäßig gezogen, daß sie mit anderen gleich anzuführenden, ebenfalls prächtig, reich und ausdauernd blühenden Topfpflanzen nicht nur ein schöner Schmuck sind, sondern auch zum Zustandekommen des Haus- und Ortsbildes in anmutiger Weise beitragen; manche, so die großblütige Begonia rex aus dem tropischen Asien, werden als Blattpflanzen gezogen; die Blüten sind hochrot, weiß oder gelb und oft gefüllt. Neben ihnen stehen die aus dem Kapland stammenden Pelargonien, zum Teil auch „Geranien“genannt [68], mit ihren dicken Stengeln, langgestielten, herzförmig-rundlichen, seicht gelappten, oft panaschierten oder braun gezonten Blättern, die bei Pelargonium zonale samtig behaart und matt, bei P. peltatum dicklich und glänzend sind; ihre roten bis weißen Blüten stehen in großen, doldenartigen Ständen. — Die Formen der Gattung Petunia [87] erfreuen durch große, geschweift-trichterförmige, ganz violette oder weißgestreifte Blüten das Auge. Zierlich hängen die meist hochroten, weißen und violetten vierteiligen Glöckchen der Fuchsia-Arten [59] an langen Stielen von Sträuchlein oder Zwergbäumchen herab; Petunien und Fuchsien haben uns die kühleren Teile Südamerikas, letztere die Kordilleren von Mexiko bis Süd-chile gespendet. Den Schluß machen farbenschöne Hängenelken [26] (aus Italien stammend) und die grotesken Formen der Kakteen und mancherlei Blattsukkulente; unter ersteren mag der wegen seiner zahlreichen, großen hochroten Blüten gezogene Blattkaktus [25] (S. 177) erwähnt werden.

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  88. Nach Mitteilung von Dr. Helmut Gams.

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  89. In den stark entwaldeten, daher der Sonne sehr ausgesetzten Karstländern an der Ostküste der Adria ist die durch lineal-längliche, ganzrandige Blätter ausgezeichnete Hirschzunge auf tiefe Felsspalten, Karstschlünde und die Ritzen in den gemauerten Wänden der Zisternen beschränkt und für solche Örtlichkeiten geradezu bezeichnend; in der spanischen Sierra Nevada fand ich sie einmal bei zirka 1000 m Höhe in einer kleinen, engen und durch Sträucher stark beschatteten Bachschlucht, während wenige Schritte davon ein mächtiger Feigenkaktus in der Sonne stand. Es gibt im Mittelmeergebiet allerdings auch xerophytische Farne.

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  90. Als Gelegenheitsepiphyten finden wir in Mittel- und Südeuropa häufig den durch einfach-fiederteilige Blätter ausgezeichneten Tüpfelfarn.

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  91. Lösung und Bodensatz scheinen recht nahrhaft zu sein, denn nach meinen Beobachtungen lebt in den Wasseransammlungen ein wahrer Mikrokosmos, in dem auch Tiere bis zur Größe einer Mückenlarve nicht fehlen.

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  92. Außer einer tropisch-asiatischen Orchidee.

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  93. Die als Obst kultivierten Formen von Musa haben samenlose Früchte.

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  94. Dieser brasilianische Name der Pflanze entstammt wie viele andere dort gebräuchliche Bezeichnungen für Pflanzen und Tiere der auch heute noch weitverbreiteten Sprache der ausgestorbenen Tupí-Indianer.

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  95. Für den Bauern ein „schädliches Wiesenunkraut“, aber für den Fremdenverkehr ganz „nützlich“.

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  96. Brutzwiebeln sind kleine, rundliche, fleischige Gebilde, die (wie Früchte oder Samen) abfallen und aus denen sich neue Pflanzen entwickeln. Sie können auch an Stelle der Früchte treten, wobei diese sich dann überhaupt nicht ausbilden.

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  97. Der Echte Safran, der aus Vorderasien stammt, blüht im Herbst, und zwar violett; er wurde früher auch im wärmeren Mitteleuropa (z. B. im nordöstlichen Niederösterreich) kultiviert. Die orangegelben Narben liefern das Gewürz. (Ihre Farbe hat Grillparzer wohl dazu verleitet, in der bekannten Landschaftsschilderung Niederösterreichs im Drama „König Ottokars Glück und Ende“, dritter Aufzug zu sagen: „Von Lein und Safran gelb und blau gestickt…“. Da der Lein [Flachs] schön blau blüht, bleibt für den violett blühenden Safran wohl nur „gelb“übrig!) 1 Gehaßtes „Wiesenunkraut“.

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  98. Die genannten und einige andere Enzianarten liefern den Enzianschnaps; sie sind daher in manchen Gegenden der Alpen von den Wurzelgräbern ausgerottet worden. Die großen Enziane und die Germer sind eines der wenigen Beispiele (s. S. 27) sehr großer habitueller Ähnlichkeit (namentlich im nichtblühenden Zustand) dikotyler Pflanzen (Enzian) mit monokotylen (Germer).

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  99. Diese Stämme und Äste sehen, wenn sie grün sind, den Zweigen der Casuarinaceae [10] sehr ähnlich.

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  100. Der Echte Speik (Speik schlechtweg) ist ein Baldrian und teilt mit den übrigen Arten dieser Gattung den starken Duft, namentlich im trockenen Zustand. Er ist eine kleine (bis 10 cm hohe) Pflanze mit kleinen, gelblichen Blüten und einer sehr zierlichen Haarkrone auf den Früchten. Er wächst oft in großen Mengen auf Almböden, aber nicht in allen Teilen der Alpen. In den verschiedenen Teilen der Alpen, die zum deutschen Sprachgebiet gehören, werden sehr verschiedene, einander ganz unähnliche Pflanzen als „Speik“bezeichnet, so eine weißgrau behaarte Schafgarbe (Achillea Clavennae, weißer Speik); eine hochalpine, blauviolett blühende Schlüsselblume (Primula glutinosa, blauer Speik).

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  101. Die Gartenaurikel stammt von einem Bastard von zwei alpinen Primelarten, der gelb blühenden Primula auricula und der purpurn blühenden P. hirsuta.

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  102. Der Name „Edelweiß“ist sehr populär und auch in andere Sprachen übergegangen. Er wird übrigens auch in Gebirgsländern, in denen es gar keine Leontopodium-Arten gibt, für besonders schöne, eigenartige und haltbare Pflanzen des betreffenden Landes gebraucht, wenigstens von den deutschen Touristen. So wird die in Korsika und Sardinien heimische Strohblume, eine Polsterpflanze mit graugrünen kleinen Blättern und schneeweißen Hüllschuppen, als korsisches Edelweiß bezeichnet; als Edelweiß vom Kilimandscharo mehrere Arten Strohblumen mit kleinen, weißfilzigen Blättern, Köpfchen von 1,5 bis 3 cm Durchmesser und mit weißglänzenden, oft rosa angehauchten Hüllschuppen. Es ist übrigens durchaus nicht gerechtfertigt, das Edelweiß der Alpen als eigentlichen Repräsentanten der Alpenflora anzusehen, denn außer in den Alpen wächst es auch noch in den Karpaten, den Dinarischen Alpen, im Balkan und in den Pyrenäen; endlich hat die Gattung ein noch viel größeres Verbreitungsgebiet in Asien. Es gehört demnach nicht dem alpinen, sondern dem altaischen Element der Alpenflora an.

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  103. Die bereits mehrfach erwähnten Korbblütler sind nach den Orchideen die artenreichste Familie der Blütenpflanzen (etwa 15000 Arten). Bei aller Verschiedenheit in der Tracht sind sie fast stets leicht daran zu erkennen, daß die kleinen Blüten dicht gedrängt zu meist vielblütigen „Köpfchen“von sehr verschiedener Größe zusammengestellt sind, die von meist zahlreichen, oft schuppenförmigen „Hüllblättern“umgeben werden. Dieses Baues und dieses Aussehens wegen wird das Köpfchen, obwohl es ein Blütenstand ist, von Nicht-Botanikern oft für eine Einzelblüte gehalten, besonders dann, wenn zahlreiche kleine Köpfchen wieder einen Blütenstand bilden (Schafgarbe). Die Blumenkrone der Einzelblüte ist entweder röhren -oder trichterförmig oder ihr Saum ist einseitig verlängert („zungenförmig“). Die Blumenkronen der Blüten desselben Köpfchens sind entweder gleichartig, und zwar alle röhren- oder trichterförmig, oder alle zungenförmig, wobei gewöhnlich die des Randes („Strahlblüten“) größer sind als die der Mitte („Scheibenblüten“); oder letztere sind trichterförmig, erstere zungenförmig, dabei meist größer, so daß ein sternförmiges Gebilde entsteht, dessen Auffälligkeit oft noch dadurch erhöht wird, daß die Strahlblüten eine andere Farbe haben als die Scheibenblüten (Gänseblümchen, Kamillen, Astern). Der Kelch der Einzelblüte besteht sehr oft aus Haaren, die auf der kleinen, einsamigen Frucht stehen bleiben. Die Korbblütler mit lauter zungenförmigen Blüten enthalten stets Milchsaft; den übrigen fehlt ein solcher. Die Korbblütler sind über die ganze Erde verbreitet; in den Regenwäldern und in der Arktis treten sie stark zurück.

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  104. Die jungen, zarten Triebspitzen (Knospen) mancher wildwachsender Asparagus-Arten werden (z. B. in den Mittelmeerländern) gegessen. Beim Gartenspargel [113], der auch kultiviert wird, erzielt man die bekannte bleichgelbe Farbe dadurch, daß man über die heranwachsenden Pflanzen hohe, schmale Blumentöpfe stülpt; durch den Lichtmangel wird das Ergrünen verhindert.

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  105. Die Vierzähligkeit der Blätter der echten zu den Schmetterlingsblütlern gehörigen Kleearten (Trifolium) stellt eine gelegentlich vorkommende Abnormität dar.

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  106. Die Gartenvarietäten (besonders mannigfaltig bei der aus Mexiko stammenden Dahlie oder Georgine) haben oft „gefüllte“Köpfchen; die Füllung kommt dadurch zustande, daß auch die Blumenkronen der Scheiben-blüten zungenförmig werden, sich vergrößern und meist dieselbe Farbe annehmen wie die Strahlblüten. Die (großköpfige) Gartenaster ist ein einjähriges Kraut und stammt aus China.

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  107. Bei dieser Aufzählung wurde auf die Tropen keine Rücksicht genommen. Dort sind hochwüchsige Stauden häufig, so z. B. gibt es zirka 3 m hohe Begonia-Arten [45] mit handförmig geteilten Blättern. Die Pfeilblatt-, Blumenrohr-, Bananenform enthalten meist Hochstauden. — Die scheinbare Wiederholung mancher Vegetationsformen soll nicht eine neue Art von „Formen“dartun, sondern bloß auf die besondere Größe einzelner Vertreter hinweisen.

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  108. Die Maße eines Exemplares vom Semmering betragen: Höhe 226 cm, Dicke des Stengels knapp oberhalb der Wurzel 25 mm, Länge und Breite der größten Blätter: 107 × 105 cm, 98 × 123 cm.

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  109. Echte zweijährige (bienne) Pflanzen werden nicht selten mit Winter-Annuellen verwechselt und beide Gruppen zusammen als „Zweijährige“bezeichnet, was begreiflich ist, da sie wie diese im ersten Jahr eine Blattrosette erzeugen, die überwintert. Der Unterschied zwischen diesen beiden mehr ökologischen als physiognomischen Gruppen ist nur ein gradueller; die echten Zweijährigen haben jedenfalls eine kräftigere Wurzel.

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  110. Das Pfeifengras ist bis auf den Grund knotenlos.

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  111. Die „Halme“der in Österreich so beliebten „Virginiazigarren“sind Stücke der langen Blätter dieses Grases, die im trockenen Zustand zusammengefaltet sind und daher einen kreisförmigen Querschnitt haben.

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  112. Unter dem Namen „Spinifex“, Stachelkopfgras, werden in der Literatur mehrere Grasgattungen Inneraustraliens, meist Triodia-Arten, zusammengefaßt.

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  113. Rasen. Der Rasen unserer Wiesen wird, wie erwähnt, von Gräsern gebildet, die sich seitwärts verzweigen und so den Boden mit einem dicht schließenden Teppich überziehen. Hierzu ist nicht nur die Wachstumsart der Gräser notwendig, sondern es darf auch die gesamte Vegetationszeit keine länger dauernde, regelmäßige Trockenzeit aufweisen. Daher sind derlei schöne, dichte Rasen auch in den immerfeuchten Gebieten der Tropen möglich, wo sie auf entwaldetem Gelände sich dann einstellen, wenn weidende Tiere oder die Hand des Gärtners auf die Pflanzen auslesend einwirken, die sich an derlei Stellen (Weideplätze, Anlagen, Gartenbeete) von selbst einfinden. G. Haberlandt hat in dem mehrfach erwähnten Buch „Eine botanische Tropenreise“(2. Aufl., S. 57ff.) geschildert, wie in Westjava durch öfteres Mähen „schließlich ein niedriges, breitblättriges, weiches Gras übrig bleibt, welches fast alle anderen Pflanzen verdrängt hat“. — Ähnliches habe ich auf derlei Plätzen am unteren Amazonas beobachtet, wo mehrere Arten von „Fingerährengräsern“mit weithin kriechenden, nicht blühenden und aufrechten, blühenden Halmen tonangebend waren. Die Blätter waren meist lanzettlich und verhältnismäßig breit (Länge 30 bis 80 mm, Breite 4 bis 10mm). Auch in Gartenanlagen von Bio de Janeiro spielten kriechende, breitblättrige Fingerährengräser eine solche Rolle. (Die „Ähren“sind bei ihnen lineal und nicht viel breiter als 1 mm.) In Gebieten mit trockenwarmem Sommer, z. B. im Mittelmeergebiet, ist es schwer möglich, aus ausdauernden Gräsern einen Rasen zu erzielen, und man muß zum Teil ganz andere Pflanzen, oft keine Gräser, auch Teppichstauden, so kultivieren, daß sie wie ein Rasen aussehen.

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  114. Kräuter treten in den Wiesen stark zurück. Was davon vorkommt, sind meist niedrige, zarte Halbparasiten, wie Augentrost [88].

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  115. Wiesen können auch dem Anbau einer Samenmischung (meist von Gräsern und Schmetterlingsblütlern [51], wie Wicken, Luzerne, Esparsette und Klee) ihre Entstehung verdanken („Kunstwiesen“); nicht selten wird ein und dasselbe Grundstück in regelmäßigem Wechsel als Kunstwiese und Getreidefeld verwendet („Egartenwirtschaft“).

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  116. In den österreichischen Alpen nennt man höher gelegene Wiesen, die gemäht werden, Mähder, zum Unterschied von den beweideten Almen; hochgelegene, oft schwer zugängliche Felsbänder liefern das „Wildheu“(„Wildheuplanggen“).

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  117. Der Bewässerung dienen schmale Gräben, die bei Hangwiesen oft durch kleine, im oberen Teil der Wiese liegende Quelltümpel gespeist werden.

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  118. Die einzelnen Wiesengräser und die Grasartigen überhaupt sind, wenn sie blühen, nach Familie, Gattung und Art bei genauer Untersuchung nicht gar so schwer zu bestimmen und bei einiger Übung meist auch sofort leicht zu erkennen. Fehlen jedoch die Blüten, weil die blütentragenden Sprosse noch nicht genügend herangewachsen sind oder die Wiese kurz vorher gemäht worden ist, dann steht auch der Botaniker oft ratlos vor Beständen von schmalen Blättern, die bisweilen sichtlich einheitlich sind, meist aber verschiedenen Arten grasartiger Pflanzen angehören, ohne daß er im Freien mehr darüber sagen könnte als der Laie, nämlich daß es „Gras“ist. Erst eingehende, oft mikroskopische Untersuchung wird (bei ausländischen „Gräsern“auch nicht immer) zum Ziele führen. Der Geograph kann sich zu seinem Glück mit der Feststellung „Gras“, „Grasland“begnügen und wird noch etwas über Höhe, Breite der Blätter, Farbe usw. des Laubes (Abstufungen von Grün) beifügen.

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  119. Taraxacum officinale. Die echten Löwenzahnarten gehören zur Gattung Leontodon [108].

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  120. Oft nicht ursprünglich, sondern angebaut.

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  121. Das Abschneiden der Haupttriebe hat bei sehr vielen Stauden, ganz besonders bei Gräsern, eine starke Entwicklung von Seitentrieben aus den Achseln der unterhalb der Schnittstelle gelegenen Blätter zur Folge.

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  122. In einem Teil der österreichischen Alpenländer tritt durch die Rote Tagnelke [26] die rote Farbe auf Wiesen, die für den Umbruch bestimmt sind, stark hervor.

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  123. Die Ausläufer haben namentlich gegen das Ende oft sehr kurze, steife, stechende Blätter.

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  124. Eine Varietät mit der Länge nach gelblich oder weißgestreiften Blättern wird als Zierpflanze gezogen.

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  125. Diese Erscheinungen beobachtete ich im Überschwemmungsgebiet des unteren Amazonas, namentlich an seinem Arm „Ayaya“(Maica), zirka 40 km unterhalb Santarem (Abb. 75).

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  126. Außer den Papyrusstauden nehmen auch hohe Echte Gräser an der Zusammensetzung der Sudds teil, z.B. das WildeZuckerrohr, das auch am Fuß des Himalaja große Flächen überzieht und von dem vielleicht die Kulturpflanze abstammt; ferner ein Gras mit schmaler, kurzgranniger Ähre, Vossia procera.

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  127. Es ist besser, von bespelzten (unbespelzten) als von beschalten (unbeschalten) Getreidekörnern zu sprechen; denn eine Schale, die übrigens aus der verwachsenen Frucht- und Samenschale besteht, hat die Frucht jedes echten Grases, beschalt sind also die Körner aller Getreidearten.

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  128. Die statistischen Angaben des Folgenden und die damit zusammenhängenden geographischen Bezeichnungen sind der 1937 erschienenen Jubiläumsausgabe von „Velhagen & Klasings Großer Volksatlas“(Text) entnommen.

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  129. In manchen Gebieten der Alpenländer, z. B. in Oberösterreich, werden Roggen und Weizen zusammen angebaut, so daß ein eigenartiges Bild des Getreidefeldes während des Heranwachsens und beim Reifen entsteht. Es soll durch einen solchen Anbau erreicht werden, daß bei Spätfrösten und Hagel-schlägen wenigstens ein Teil der Ernte gerettet wird (infolge des zeitlich verschiedenen Wachstums der beiden Getreidearten). Die Körner werden dann nach dem Drusch mechanisch voneinander getrennt (einheimischer Name dafür „Halbweizen“).

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  130. Grünkern (Grünkorn), das unreife Korn vom Winterspelz.

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  131. Hier versteht man, da er die Hauptgetreideart ist, unter „Korn“den Spelz (s. S. 251).

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  132. Ausnahmsweise werden einzelne Stücke bis 2 m hoch.

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  133. Die bei manchen Rassen sehr zähen Achsen dieser Rispen sind das Material für die „Reis”-Bürsten und -Besen.

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  134. Der Mais ist wegen der für eine wildwachsende Pflanze geradezu schädlichen Eigenschaften seines Fruchtstandes und seiner Früchte (vgl. das über Roggen, Weizen und Gerste diesbezüglich Gesagte) vielleicht diejenige Kulturpflanze, die sich am weitesten von ihrer wilden Stammpflanze entfernt hat.

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  135. Besonders geschätzt ist das Schilfrohr vom Neusiedlersee, das auch weithin ausgeführt wird.

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  136. Die Groß- und Kleinseggen gehören zu der sehr artenreichen (zirka 800 Arten) Gattung Carex („Segge“im engeren Sinn [121]).

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  137. Namentlich aus Steifer Segge bestehend.

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  138. In diesen entsteht oft Torf; dann sind es „Wiesen“oder „Niedermoore“.

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  139. Die „niederen“Wasserpflanzen sind in den Vegetationsformen-Haupt-gruppen I, IV, V, XIII untergebracht und gehören meist zu den Algen.

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  140. Bei hohem Wasserstand, hervorgerufen durch Niederschläge oder künstliche Bewässerung, geraten nicht selten tiefere Teile von Wiesen, Mulden, Gräben usw., die gewöhnlich trocken liegen, unter Wasser. Manche der dadurch zeitweilig überschwemmten Landpflanzen machen sodann ganz den Eindruck von Wasserpflanzen, um so mehr, als sie die Überschwemmung ganz gut vertragen; sehr oft sieht man in dieser Lage das Pfennigkraut [82], das mit seinen kriechenden Stengeln und gegenständigen, rundlichen Blättern wie eine Wasserpflanze aussieht. Aber sein Stengel bleibt aus dem Wasser genommen steif.

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  141. Vgl. das über das Blühen der Seegräser Gesagte.

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  142. Der Botaniker wird einige vermissen. Sie sind in diesem Buche absichtlich weggelassen, weil sie nur in der Tiefe, oder wenn auch an der Oberfläche, so doch in geringer Menge auftreten, also nichts für die Landschaft bedeuten.

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  143. Das Hornblatt ist wurzellos, wird aber wegen des Habitus, insbesondere der Ähnlichkeit mit dem Tausendblatt hier genannt.

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Ginzberger, A., Stadlmann, J. (1939). Übersicht der Vegetationsformen. In: Pflanzengeographisches Hilfsbuch. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5382-6_3

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