Zusammenfassung
Als eigentliche Aufgabe der Geographie gilt die anschauliche Beschreibung der Landschaft in den verschiedenen Teilen der Erdoberfläche und die Erklärung ihres Zustandekommens, d. h. es sind die einzelnen Elemente der Landschaft aufzuzeigen und darzulegen, welchen qualitativen und quantitativen Anteil jedes dieser Elemente daran hat und wie sie miteinander verknüpft sind.
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Literatur
Ähnlich äußert sich auch ein anderer „Vater“der Pflanzengeographie (und Pflanzensoziologie), Anton Kerner von Marilaun in seinem klassischen Buch „Das Pflanzenleben der Donauländer“(S. 3), das 1864 erschienen und 1929 von F. Vierhapper neu herausgegeben worden ist.
Von Napoleon wird gesagt, daß er, in der Verbannung des Duftes der Gebüsche seiner Heimat gedenkend, zu sagen pflegte: „Les yeux fermées à l’odeur seul je reconnaîtrai la Corse!“. — Zur Berühmtheit hat ein 1906 erschienenes Tierbuch C. G. Schillings „Der Zauber des Elelescho“diesem zu den Korbblütlern [108] gehörigen Strauch oder kleinen Baum (bis 5 m hoch) verholfen. Er hat ölbaumähnliche, trübgrüne, unterseits hellfilzige Blätter und wächst im Hochwald und im Gebirgsbuschwald, in Ostafrika von Abessinien (und Arabien) bis Südafrika. Wo er in Menge vorkommt, teilt sich sein „starker würziger“Duft der ganzen Landschaft mit. — Aber auch in kühlerem Klima kann man bei warmem Wetter Ähnliches beobachten, wenn Bestände einer stark duftenden Pflanze von der Sonne beschienen werden, so auf den „Speikböden“unserer Alpen. (Echter Speik, [103]).
Manchmal beherrscht eine auffallende Blütenfarbe das Aussehen einer Wiese, und zwar nur zu einer bestimmten Jahreszeit, z. B. die der leuchtend gelben Sumpf-Dotterblume [31] im Frühjahr an sumpfigen Stellen, Graben- und Teichrändern.
So beobachtete ich am 30. Juni 1938 bei trockenem, warmem Wetter auf einer Fahrt von Wien über Linz a. D. ins westliche Mühlviertel (zirka 200 bis 500 m) durch Bauernland mit meist kleinen Grundstücken, wie der verschiedene Zustand der Aberntung und Entwicklung der Kulturpflanzen der ganzen Landschaft ein fast scheckiges Aussehen verlieh: Die Wiesen waren gemäht, das Heu in Schobern, das Kleeheu an Stangen („Hiefel“in Österreich) zu schmalen, schwarzbraunen Schobern gehäuft. Korn reif, die hohen Halme und übergeneigten Ähren fahlgelb. Weizen von oben gesehen noch grün, Halme aufrecht, niedriger als Korn, Ähren dicker, unterer Teil, von der Seite gesehen, infolge der Farbe der Blätter fahlgelb. Gerste niedrig, gelblichgrün, mit schlanken, langgrannigen Ähren. Hafer sehr niedrig, graugrün, Rispen noch wenig auffallend. Kartoffel reichlich blühend.
Zum erstenmal wahrscheinlich von Christian Mentzel (1622 bis 1701). (Nach Du Rietz.)
Wenige Arten halten sich zeitweilig in kühleren Gebieten (z. B. Kolibris in Alaska und Feuerland) auf, unternehmen aber der Nahrung wegen Wanderungen.
Für diese Darstellung der Beziehungen zwischen Blume und Tier bekam ich von Herrn Hochschulprofessor Dr. Otto Porsch mehrere wichtige Ratschläge.
Der große Einfluß des Feuers betrifft nicht nur die Wälder, sondern auch Steppen, Savannen und andere Formationen, die als Weideland benutzt werden. Näher kann darauf nicht eingegangen werden. Auch für den Geographen sehr wichtige Hinweise enthält: J. Braun -Blanquet, Pflanzen-Soziologie (Berlin: Julius Springer 1928), S. 232 bis 247.
Goethe, „Hermann und Dorothea“, 1. Gesang.
Diese und die später angeführten Beispiele beziehen sich alle auf Mitteleuropa. Anderwärts, besonders in wärmeren Ländern, treten andere Pflanzen als Unkräuter auf.
Kudus bedeutet im Lateinischen Schutt von eingestürzten Gebäuden. Eine gute deutsche Bezeichnung für Ruderalpflanzen gibt es nicht. Der manchmal gebrauchte Ausdruck „Schuttpflanzen“ist nicht zu empfehlen wegen Verwechslung mit den Pflanzen des Gebirgsschuttes, der Schutthalden, die von den Ruderalpflanzen gänzlich verschieden sind.
Seine Fruchtstände heißen in Österreich „Vogelwürstel“.
Raine sind in stark kultivierten, namentlich Ackerbaugebieten oft die letzten Zufluchtsstätten der ureinheimischen Pflanzenwelt und dann für den Pflanzengeographen ein wichtiges Mittel der Forschung. Sie können so schmal sein, daß man sagen kann, sie fehlen. Das sah ich 1913 auf dem Plateau der Insel Malta.
In Auen bilden z. B. hochwüchsige, zahlreiche kleine Blütenköpfchen tragende Arten von Goldruten, an Flußufern die einer kleinen Sonnenblume ähnelnde schlitzblättrige Rudbeckie Massenvegetation.
Aus Mauerritzen hängen die gewaltigen rundblättrigen Kappernsträucher [37a] herab mit sehr großen (5 bis 7 cm im Durchmesser) zartrosa Blüten; die Aaronsrute [106] reckt im Hochsommer ihren reichblütigen, über meterhohen blauen Blütenstand empor und kleinere Glockenblumen bedecken mit ihren azurnen sternförmigen Blüten dicht die Mauern. Bunt-blühende Löwenmaul- [88] und Schwertlilienarten [116] sind daselbst ebenfalls häufig. Von heimischen Mauerpflanzen seien erwähnt: das Schöllkraut [37] mit hellgelben Blüten und ebensolchem Milchsaft, eine ausgesprochene Schattenpflanze, ferner das Zimbelkraut [88] mit herzförmigen, gelappten Blättern und dünnen, lang herabhängenden Stengeln (daher „Judenbart“).
Robert Gradmann hat für Deutschland schon vor längerer Zeit eine methodisch beispielgebende Untersuchung dieser Art geliefert: R. G., Das mitteleuropäische Landschaftsbild nach seiner geschichtlichen Entwicklung. Geogr. Ztschr. (A. Hettner), VII (1901), S. 361 bis 377, 435 bis 447. Vgl. auch Hans Hausrath, Pflanzengeographische Wandlungen der deutschen Landschaft. Leipzig: B. G. Teubner, 1911. — Später hat Kurt Hueck in seiner „Pflanzengeographie Deutschlands“mit Vegetationsbildern und (zum Teil farbigen) Karten, Berlin: H. Bermühler, 1936, ein Werk geschaffen, das, allerdings auf das Altreich beschränkt, in erster Linie die natürliche Vegetation schildert. — Vom selben Verfasser stammt aus jüngster Zeit eine Karte 1: 3 Mill, im „Atlas des deutschen Lebensraumes in Mitteleuropa“, die ganz Mitteleuropa umfaßt und die Verteilung der natürlichen Vegetation zu einem Zeitpunkt darstellt, als der Mensch noch nicht landschaftsverändernd eingegriffen hatte.
Siehe: J. Braun-Blanquet, Pflanzensoziologie. S. 140 bis 142. Berlin: Julius Springer. 1928.
Hugo Bojko in Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien. I, Bd. 140 (1931), S. 685.
August Ginzberger in Karsten-Schenck, Vegetationsbilder, 17, 3 bis 4.
Milchsäfte bestehen wie die tierische Milch aus einer wäßrigen Flüssigkeit, in der verschiedene Körper aufgelöst sind, andere aber — bei der Milch Fettkügelchen, bei den pflanzlichen Milchsäften außerdem Gerbstoff-, Harz-, Kautschuk- und Stärkekörnchen — feinverteilt sind; diese nicht aufgelösten, sondern nur suspendierten Körperchen bewirken, daß die Flüssigkeit nicht klar, sondern trüb ist. Die Farbe der Milchsäfte ist meist weiß, selten gelb oder rot.
Viele Arten umfassen Individuengruppen, die in geringfügigen Merkmalen voneinander verschieden sind; man nennt derlei Gruppen Abarten oder Varietäten und, wenn die Unterschiede noch geringer sind, Formen. Letztere Bezeichnung wird auch allgemein für allerlei Sippen niederen Ranges gebraucht, wenn man davon absieht, die Höhe ihres Ranges zu berücksichtigen.
Siehe Österr. botan. Zeitschr., Bd. 85 (1936), S. 183 bis 212.
Solche finden sich auch außerhalb der Winterregengebiete, so im Bergland von Südchina, ferner auf hohen Bergen Insulindes, des tropischen Afrika und der tropischen Anden.
Die 1935 erschienene Vegetationskarte der Erde (Wandkarte) von H. Brockmann-Jerosch weicht in einigen Punkten von dieser Darstellung ab.
Statt „Stufen“nannte man (im Deutschen) die vertikalen Abteilungen der Vegetation früher „Regionen“. — „Stufen“können Höhen- und Tiefenstufen sein, letztere an und in Gewässern.
Vgl. die Tabelle in Supan-Obst, Grundzüge der physikalischen Erdkunde, 7. Aufl., II/2, S. 78f.
Diese Ausdrücke beziehen sich auf die Stellung des Fruchtknotens zu den übrigen Teilen der Blüte.
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Ginzberger, A., Stadlmann, J. (1939). Einführung in die Grundbegriffe der Pflanzengeographie. In: Pflanzengeographisches Hilfsbuch. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5382-6_1
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