Angioneurosen

Zusammenfassung

Nach den Untersuchungen, welche C. Bernard, Brown-SéQuard, PflüGer, Schiff, Budge u. a. über die Existenz und den Verlauf der Gefäßnerven ausgeführt hatten, kam es zu einer schärferen Betonung ihrer Bedeutung für die Entstehung von pathologischen Vorgängen, namentlich für das Zustandekommen krankhafter Veränderungen im Verlaufe von Hautkrankheiten. Landois und Eulenburg stellten nämlich im Jahre 1867 eine eigene Klasse von „Erkrankungen des Nervenapparates“ auf, die Klasse der vasomotorischen Neurosen oder Angioneurosen, welche sich dadurch von anderen krankhaften Prozessen unterscheiden sollten, daß bei ihnen die „vasomotorischen oder Gefäßnerven.....entweder in ihrem Zentrum oder in ihrer peripherischen Ausbreitung ergriffen sind“. „Je nach dem Orte und den Organen, an welchen sich die ergriffenen Nerven verzweigen, sowie nach dem Grade der Erregung, welchem letztere unterworfen sind“, sollen diese Erkrankungen „eine Reihe anscheinend höchst differenter Erscheinungen in den Funktionen des Kreislaufs, der Ernährung und der Wärmeregulierung im Gefolge haben.“