Polarographische Kriterien der Reversibilität

Zusammenfassung

Hier soll erörtert werden, wie weit man aus der Gestalt der polarographischen Stufe die Reversibilität der Elektrodenvorgänge feststellen kann. Damit ein Elektrodenvorgang polarographisch aufgezeichnet werden kann, muß er mit einer solchen Geschwindigkeit verlaufen, daß er während der Tropfzeit zum Endzustand, d. h. zur Erschöpfung des depolarisierend wirkenden Stoffes in der Elektrodenoberfläche gelangt. Die Grundbedingung für die Reversibilität ist, daß man dieselbe Stufe, d. h. bei demselben Potential und in derselben Form beim Verlauf des Elektrodenvorganges sowohl in einer Richtung wie auch in der entgegengesetzten erhält (wie z. B. die Stufen des Chinons und Hydrochinons, s. Abb. 15). Dazu benutzt man einmal die oxydierte Form (z. B. das Chinon) und einmal die reduzierte (z. B. das Hydrochinon) in demselben Puffer. Bei der Abscheidung der Kationen wählt man als die reduzierte Form das Amalgam des sich abscheidenden Kations. Wenn die anodische Stufe dieses Amalgams glatt in die kathodische der Kationenabscheidung übergeht (s. S. 31), ist dadurch die Reversibilität bewiesen. Diese Übereinstimmung wurde bei Amalgamen von Cu, Sn, Pb, Cd, Zn, K und Na tatsächlich gefunden.